DRK in Eckartsberga DRK in Eckartsberga: Ein Pfad für alle Sinne

Eckartsberga - Es braucht nicht viel und die Baggerschaufel hat ein weiteres Stück jener Steinmauer eingerissen, die Jahrzehnte das einstige Pionierlager am Fuße der Eckartsburg umgeben hatte und deren Mörtel offensichtlich sehr bröselig geworden war. Dass direkt dahinter bis vor vier Jahren noch ein verwaistes Haus - vermutlich das Verwaltungsgebäude des Lagers - gestanden hat, daran erinnert inzwischen nichts mehr. Etwas Neues zeichnet sich bereits auf dem rund 600 Quadratmeter freien Gelände ab, das zum Soziotherapeutischen Zentrum „Sprungbrett“ des DRK-Kreisverbandes Naumburg/Nebra gehört: ein Pfad der Sinne.
Kräuterhochbeet gestaltet
Konzipiert haben diesen die 15 Männer, die im „Sprungbrett“-Bereich „Intensiv betreutes Wohnen“ zu Hause sind, gemeinsam mit ihrer Wohngruppenbetreuerin Kathrin Fröhlich. Und nicht nur das. Vor anderthalb Wochen packten sie, von einer Baufirma unterstützt, mit an, ihren Plan in die Realität umzusetzen. Der sich über das Areal schlängelnde Pfad wurde mit verdichtetem Sand angelegt, in der Mitte ein Kräuterhochbeet gebaut und bepflanzt sowie der aus verschiedenen Materialien bestehende Barfußpfad errichtet. „Und wir haben an zwei Seiten eine Ligusterhecke gepflanzt“, ergänzt Kathrin Fröhlich. Was noch fehlt, sind die Sinne schulende Elemente wie eine rotierende und mit einem Farbmuster gestaltete Scheibe, die Triangel, die Klangröhren, der sieben Fächer umfassende Fühlkasten sowie die eine oder andere Sitzbank, die die Bewohner aus Paletten bereits angefertigt haben. Ebenso in eigener Produktion fertigten sie die Triangel oder auch die Klangröhren.
Während der Pfad der Sinne bereits Gestalt annimmt, für den das DRK von der „Aktion Mensch“ übrigens mit 5.000 Euro unterstützt worden ist, sieht es auf dem angrenzenden künftigen ebenfalls etwa 600 Quadratmeter großen Bolzplatz noch sehr nach Baustelle aus. Da, wo in Kürze auf rotem, stark verdichtetem Sand Volleyball oder Fußball gespielt werden soll, reihen sich Kies- und Sandhaufen dicht an dicht.
Rund 60.000 Euro kostet das Gesamtprojekt. Neben „Aktion Mensch“ erfährt der DRK-Kreisverband als Bauherr finanzielle Unterstützung aus dem Programm „Förderung von kleineren Städten und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“, welche ihm die Stadt Eckartsberga zuteil werden lässt. Und das aus gutem Grund, wie „Sprungbrett“-Heimleiterin Heidi Pabst erklärt: „Beides, der Pfad der Sinne und der Bolzplatz, soll als Begegnungsstätte dienen und ist daher nicht nur für die Heimbewohner gedacht, sondern für alle offen.“ Damit auch Gäste hier ausspannen können, entstehen in den nächsten Tagen noch acht Parkplätze - genau an der Stelle, an der der Bagger eben noch ein Teil der einstigen Pionierlager-Mauer eingerissen hat. Fertig und alles an seinem Platz sein soll - dazu gehören für den Bolzplatz auch Fußballtore und ein Volleyballnetz - alles spätestens am 27. Juli. An jenem Sonnabend lädt das „Sprungbrett“ ab 10 Uhr Jung und Alt zur feierliche Eröffnung des neu gestalteten Areals ein.
Während der Pfad der Sinne an diesem Tag bereits erkundet werden kann, müssen sich die Sportler unter den Gästen noch ein wenig gedulden, denn zur Eröffnung wird auf dem Bolzplatz zunächst ein Festzelt aufgebaut.

