Boxer aus Freyburg: Dominic Bösel: Wie sich der Boxer auf den Kampf gegen Karo Murat vorbereitet

Weißenfels - Dominic Bösel entflieht dem Weihnachts- und Silvestertrubel in der Heimat. Am kommenden Montag wird er zusammen mit seiner Freundin nach Bangkok fliegen und später ein Kreuzfahrtschiff besteigen. Auf der Aida wollte sich der Profiboxer aus Freyburg eigentlich von den Strapazen rund um den EM-Kampf gegen Karo Murat erholen, der - und hier kommt das nächste „eigentlich“ - am heutigen Sonnabend in der Weißenfelser Stadthalle über die Bühne gehen sollte.

Doch das Rematch gegen den Titelverteidiger um den Europameisterschafts-Gürtel im Halb-Schwergewicht ist bekanntlich vorerst geplatzt. Schuld war eine Gesichtsverletzung, die sich Bösel im Sparring zugezogen hatte.

„Ich weiß gar nicht mehr so genau, ob es ein Schlag war oder der Ellenbogen meines russischen Sparringspartners, aber den Knacks habe ich gespürt und gehört.“ Dominic Bösel erfuhr später, dass er sich bei dieser Aktion im Training im Magdeburger SES-Gym eine Fraktur unter dem linken Jochbein zugezogen hat. Genauer gesagt: Er hatte sich die Kieferhöhle gebrochen. „Das Gute an der ganzen Sache ist, dass alles wieder allein zusammenwächst. Und das auch noch gerade. Es wird also keine Dissymmetrie im Gesicht zu sehen sein“, freut sich Bösel über die Diagnose der behandelnden Ärzte.

Zwar sei er körperlich fit, berichtet der Freyburger, aber an Sparring sei bisher nicht zu denken gewesen. „Das richtige Boxtraining beginnt erst im neuen Jahr wieder. Und langsam lässt auch das Taubheitsgefühl im Gesicht nach“, sagt Bösel, der die Auszeit auf dem Kreuzfahrtdampfer gern nutzt, um neue Kräfte zu sammeln. Diese wird er brauchen, wenn er Karo Murat den EM-Gürtel abnehmen will. Anfang Juli dieses Jahres hatte Murat die Erstauflage dieses Gefechts durch Technischen K.o. in der elften Runde für sich entschieden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatte Bösel nach Punkten vorn gelegen.

Später meinte der Freyburger, er habe aus seinen Fehlern gelernt und werde künftig nur noch topfit in solche Kämpfe gehen. Im Vorfeld des ersten EM-Fights hatte er wegen Erkältungen mehrfach Antibiotika einnehmen müssen, und darunter habe seine Fitness gelitten (wir berichteten). „Wenn ich hundertprozentig fit gewesen wäre, hätte ich schon in Dresden gegen Murat gewonnen“, ist sich der 28-jährige Bösel sicher.

Nun also steht der Termin für den Rückkampf fest. Am Sonnabend, 3. März, wird es in der Weißenfelser Stadthalle einen zweiten Versuch für die zweite Auflage des Duells Bösel vs. Murat geben.

Das MDR-Fernsehen, TV-Partner von Bösels Promotor Ulf Steinforth und dessen Firma SES Boxing, wird das Spektakel live übertragen. Und das Interesse der Fans des Freyburgers ist ungebrochen. „Nach der Absage wurden bei uns keine Eintrittskarten, die ja ihre Gültigkeit behalten, zurückgegeben. Im Gegenteil: Es wurden sogar noch welche nachgeordert“, so Bösel.

›› Tickets für den Boxabend mit Dominic Bösel in Weißenfels wird es auch in der Tageblatt/ MZ-Geschäftsstelle in Naumburg, Salzstraße 8, geben.