Corona-Impfungen in Zorbau Corona-Impfungen in Zorbau: So soll der Besuch um Zentrum ablaufen

Zorbau/Zeitz - Noch mutet sie ziemlich trist und leer an, die rund 4.000 Quadratmeter große Halle im Zorbauer Gewerbegebiet. Hier und da hämmert und bohrt ein Handwerker. In einem Teil der Halle wirken die Gänge, die durch Aufstellwände entstanden sind, auf den ersten Blick wie ein Labyrinth. Doch dahinter kommen Patientenliegen, Stühle und Tische zum Vorschein und deuten an, was hier gerade entsteht: das Corona-Impfzentrum für den Burgenlandkreis.
Nahe gelegene Bundeswehrkaserne in Weißenfels spielte Rolle für Standortwahl in Zorbau
Die Wahl des Standorts begründet Landrat Götz Ulrich (CDU) bei einem Rundgang damit, dass das Gewerbegebiet unmittelbar an die Autobahn 9 und an die Bundesstraße 91 angrenzt und somit gut erreichbar ist. Und das auch mit Bussen, denn die nächste Haltestelle befindet sich rund 200 Meter entfernt. Laut Ulrich könnten auch zusätzliche Buslinien eingerichtet werden, um die Taktung und Erreichbarkeit des Ortes zu erhöhen.
Auch die nahe gelegene Bundeswehrkaserne in Weißenfels habe eine Rolle bei der Standortwahl gespielt. Zwar sei es bislang nicht geplant, sollte es aber wider Erwarten zu Personalengpässen kommen, könnten die Soldaten aushelfen. 60 Leute aus der Kreisverwaltung und den Hilfsorganisationen im Landkreis sollen im Impfzentrum arbeiten. Hinzu kommt ein Sicherheitsdienst, der das Gebäude und dessen kostbaren Inhalt rund um die Uhr bewachen wird.
Zehn Minuten Beratung: Ärzte aus dem Ruhestand sollen die Impfungen vornehmen
Die Impfungen selbst werden voraussichtlich drei Ärzte vornehmen. „Aber wir überlegen auch, auf Ärzte im Ruhestand zuzugehen“, sagt der Landrat. Denn wie Frank Schröder, Leiter des Amts für Katastrophenschutz und Rettungswesen, hinzufügt, sind die Ärzte „der Flaschenhals“. Das ist auch ein Grund dafür, dass sich die Anwesenden nicht festlegen wollen, wie viele Menschen pro Tag geimpft werden können.
Das Land geht davon aus, dass jeder Patient beim Arzt circa zehn Minuten für die Beratung, die Einwilligung und das Spritzen benötigt. Infomaterial gibt es schon zuvor. Auch einen Fragebogen zu Vorerkrankungen und Allergien müssen die impfwilligen Besucher bereits vorher ausfüllen und sich zudem mit ihrer Krankenkassenkarte registrieren.
Erste Impfungen ab dem 27. Dezember für Seniorenheime
Nach der Impfung sollen die Menschen außerdem noch eine halbe Stunde in dem Gebäude warten, „falls allergische Reaktionen, Schwindel oder Schwächegefühle auftreten“, wie Amtsärztin Dr. Ina Schmidt erklärt. Um für solche Fälle gewappnet zu sein, werde auch ein Behandlungsraum eingerichtet.
Rund 80.000 Euro kostet die Miete für ein halbes Jahr sowie die Ausstattung des Impfzentrums. Der Kreis geht dafür in Vorkasse, soll das Geld aber vom Land erstattet bekommen. Und wann geht es nun los? Ulrich hofft, dass ab Februar die ersten Menschen geimpft werden können, die keine Bewohner der Seniorenheime sind. Diese sollen wiederum ab 27. Dezember mit mobilen Teams besucht werden und den Wirkstoff erhalten. (mz)