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„Ich will hier richtig etwas aufbauen“ Café am Saaleradweg in Kriechau startet zum Himmelfahrtstag in die Saison

Im Café am Saaleradweg in Kriechau beginnt am Himmelfahrtstag die Saison. Welche Ideen und Hoffnungen die neue Inhaberin dabei hat.

Von Andreas Richter 12.05.2021, 17:00
Anett Hofmann ist die neue Inhaberin des Hofcafés in Kriechau. Für ihre Produkte baut sie Pflanzen selbst an. Hier begutachtet sie eine Maibeere.
Anett Hofmann ist die neue Inhaberin des Hofcafés in Kriechau. Für ihre Produkte baut sie Pflanzen selbst an. Hier begutachtet sie eine Maibeere. Fotos: A. Richter

Kriechau - Das Hoftor steht an diesem sonnigen Vormittag schon weit auf. Da dauert es nicht lange, bis die ersten Radfahrer anhalten und einen neugierigen Blick in den Hof werfen. „Machen Sie wieder auf?“, ruft Karl-Heinz Heinecke hinein. Zusammen mit Ute Kritz ist der Senior gern auf dem Saaleradweg unterwegs. Eine willkommene Adresse auf der Tour: das Hofcafé Hofmann im Örtchen Kriechau. Und nun hat Inhaberin Anett Hofmann für die beiden Radfahrer eine gute Nachricht: Ab 13. Mai, dem Himmelfahrtstag, ist wieder geöffnet. Was in Corona-Zeiten natürlich erst einmal heißt: Verkauf übers Hoftor.

Potenziell durch die Lage am Saaleradweg

Seit Ende 2019 war der beliebte Treffpunkt am Radweg zwischen Weißenfels und Bad Dürrenberg geschlossen. Zuvor hatten Melanie und Steffen Kirn aus Bad Dürrenberg das Café vier Jahre lang als Pächter betrieben. Für Anett Hofmann ist die Übernahme des Cafés die Rückkehr an einen geliebten Ort ihrer Kindheit. Wenige Kilometer entfernt, in Wengelsdorf, ist sie aufgewachsen. Auf dem Dreiseitenhof der Großeltern in Kriechau hat sie viele schöne Stunden erlebt. „Ich weiß, wo früher hier der Misthaufen war“, erzählt sie.

Das Potenzial dieses lieblichen Fleckchens hatte schon ihre Großmutter Lucie Hofmann erkannt. „Meine Großmutter hat immer schon die vielen vorbeikommenden Radfahrer gezählt“, so die Enkelin. Jahre später sollte die Idee vom Treffpunkt am Radweg Wirklichkeit werden. Im Jahr 2006 eröffnete Anett Hofmanns Mutter, Jutta Hofmann, das Café. Schnell sprach es sich herum, dass man dort in gemütlicher Atmosphäre selbst gebackenen Kuchen und anderes mehr genießen kann. An Tagen mit Bilderbuchwetter war ein freier Platz auf dem mit viel Liebe zum Detail gestalteten Hof mitunter nur schwer zu ergattern.

„Ich will hier richtig etwas aufbauen“

An diese Erfolgsgeschichte will Tochter Anett Hofmann nun anknüpfen. Seit 15. April ist sie die Inhaberin des Cafés, lebt mit ihrem fünfjährigen Sohn auf dem Grundstück. Erst im vergangenen Jahr ist sie aus der Schweiz zurückgekehrt, wo sie 15 Jahre lang als Dozentin der Agrarwissenschaften in Zürich gearbeitet hat. „Mich hat das Heimweh zurückgeholt“, gesteht die 41-Jährige.

Und da war längst die Idee im Kopf gereift, das Café auf dem Grundstück der Familie zu übernehmen. „Ich will hier richtig etwas aufbauen“, sagt sie und ist voller Tatendrang. Beim Aufräumen in der Scheune ist sie wieder auf die Wurzeln der Familie gestoßen. Großvater Georg Hofmann war gelernter Konditor. Allerlei Zubehör, wie alte Stollenzeichen, Spritztüllen und ein Schneebesen sind nun wieder aufgetaucht. Künftig will die Enkelin die historischen Teile als Dekomaterial verwenden.

Café-Besitzerin hofft auf gute Wetter zu Himmelfahrtstag

Hinter dem Hof will Anett Hofmann Obst und Gemüse selbst anbauen: Erdbeeren und Rhabarber, Himbeeren und Maibeeren, grünen Spargel und Süßkartoffeln. Kurz vor der Eröffnung sind gerade Himbeerpflanzen geliefert worden. Beim Kuchen will sie Bewährtes beibehalten. Auf Mohntorte, Frankfurter Kranz oder Stachelbeerkuchen mit Baiserhaube können sich die Gäste bald auch wieder freuen.

Doch nun hofft Anett Hofmann erst einmal, dass das Wetter am Himmelfahrtstag nicht allzu schlecht wird. Dass doch der eine oder andere am Hoftor anhält, wo sie Rostbratwurst, Fischbrötchen, Fassbrause und selbst hergestelltes Eis in den Sorten Rhabarber, Vanille und Schoko anbieten will. „Natürlich hatte ich mir den Auftakt ein wenig anders vorgestellt“, sagt sie und verliert trotzdem nicht Optimismus und Zuversicht.

Wenn die Corona-Zahlen auch im Burgenlandkreis endlich deutlich sinken und Außengastronomie öffnen darf, dann wird sie gemeinsam mit einer Mitarbeiterin, die sie einstellen will, bereit sein. Wird ihre Gäste empfangen an einem idyllischen Ort. Das Hofcafé bietet vom 13. bis 16. Mai und vom 21. bis 24. Mai (Pfingsten) jeweils von 12 bis 17 Uhr einen Verkauf aus dem Hoftor an.