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Bürgermeisterwahl in Hohenmölsen Bürgermeisterwahl in Hohenmölsen: Andy Haugk bekommt sein Traumergebnis

Von Alexander Kempf 19.03.2018, 09:48
Mannschaftsspieler statt Machtmensch. Andy Haugk (Mitte) feierte seinen Wahlsieg am Sonntagabend im Café Habiba in Hohenmölsen.
Mannschaftsspieler statt Machtmensch. Andy Haugk (Mitte) feierte seinen Wahlsieg am Sonntagabend im Café Habiba in Hohenmölsen. Peter Lisker

Weissenfels - Er hat mit vielem gerechnet, gesteht Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk. Nur mit diesem Ergebnis ganz gewiss nicht. 83,83 Prozent! „Das hat mich vom Hocker gehauen“, sagt er. Laut vorläufigem Wahlergebnis haben ihm am Sonntag 3 018 Wähler in Hohenmölsen ihre Stimme geschenkt. Es ist ein mehr als beeindruckender Wert. So viel Zustimmung gibt es selten. Wie ist dem Parteilosen das gelungen?

„Wir haben in den vergangenen sieben Jahren viel richtig gemacht“, antwortet ein gelöster Andy Haugk. Die Betonung liegt dabei auf dem wichtigen Wort wir. Sein Erfolg sei eben nicht das Ergebnis eines Einzelnen, erklärt der Hohenmölsener, sondern das Resultat einer ganzen Mannschaft. Wenn er eines in den vergangenen sieben Jahren gelernt hat, erzählt Andy Haugk, dann dass nicht Schweigen Gold ist, sondern Reden.

Hohenmölsener Bürgermeister trifft sich monatlich mit den Ortsbürgermeistern

Seit dem ersten Wahlsieg vor sieben Jahren trifft sich der Hohenmölsener Bürgermeister monatlich mit den Ortsbürgermeistern. „Wir beginnen mit den Ideen in den Ortschaften“, sagt er. Die Wähler honorierten das. Auch in den Ortsteilen ist die Zustimmung für Andy Haugk groß. Während andere Einheitsgemeinden noch immer keine Einheit darstellen, scheint in Hohenmölsen vieles harmonischer.

Kein Wunder, dass sich der Bürgermeister auf die nächsten sieben Jahre seiner Amtszeit freut. Selbstverständlich werde er die Wahl annehmen, erklärt er am Sonntag. „Jetzt darf ich weitermachen. Das ist geil“, rutscht es ihm raus. Da mag einer seinen Beruf.

Oberbürgermeister Andy Haugk: Das Amt macht etwas mit einem

Dabei ist dieser kein einfacher. Ein Bürgermeister ist stets ein Vermittler. „Das Amt macht etwas mit einem“, bestätigt Andy Haugk mit Blick auf die zurückliegenden sieben Jahre. Er habe jeden Tag viel gelernt. Und zwar zunächst einmal, dass die Dinge oft nicht schwarz oder weiß sind. Die Wahrheit liegt bekanntlich in der Mitte, also braucht es Vermittlung. „Bürgermeister haben oft eine Ich-Krankheit“, sagt Andy Haugk. Er selber möchte daran nie erkranken.

Die Gefahr, dass ihm nun das erzielte Traumergebnis zu Kopf steigt, scheint da eher gering. Darauf angesprochen, dass die Zustimmung in Hohenmölsen für ihn höher ist als die für den autoritären Präsidenten Wladimir Putin in Russland, muss Andy Haugk nur schmunzeln. Trotz der hohen Zustimmung für den Hohenmölsener Bürgermeister steht die Wahl nicht im Verdacht, manipuliert worden zu sein.

Hinter Andy Haugk erzielte Annett König von der CDU die meisten Stimmen

Hinter Andy Haugk erzielte Annett König von der CDU die meisten Stimmen. Am Ende votierten laut vorläufigem Ergebnis 479 Männer und Frauen für sie. Das entspricht 13,31 Prozent. Nein, enttäuscht sei sie nicht, kommentiert die Kandidatin die Zahlen und bedankt sich bei allen Wählern und Unterstützern. „Für mich gehörte viel Mut dazu, mich zur Wahl zu stellen“, gesteht Annett König. Sie ist froh, dass die Hohenmölsener am Wahltag auch wirklich eine Wahl hatten. Andy Haugk gratuliert sie zu seinem starken Ergebnis. Der dritte Kandidat Silvio Gillert sammelte 103 Stimmen, was 2,86 Prozent entspricht. Er war am Sonntag für eine Stellungnahme nach der Wahl nicht erreichbar.

Die Wahlbeteiligung lag bei 42,9 Prozent. Der einzige Wermutstropfen für den Bürgermeister an einem für ihn ansonsten doch so rundum gelungenen Abend. „Da geht mehr“, sagt Andy Haugk kritisch und mutmaßt, dass das Wetter einen Einfluss gehabt haben könnte. Bei seiner ersten Wahl zum Bürgermeister lag die Wahlbeteiligung bei 58,9 Prozent. Damals fand in Sachsen-Anhalt parallel aber eine Landtagswahl statt. (mz)