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Boxen Boxen: Mit einem Leberhaken gelingt ein großer Erfolg

Von RONNY BANAS 10.04.2011, 16:01

ZEITZ/MZ. - Schmidt ist Boxer bei Motor Zeitz und wurde Landesbester in seiner Gewichtsklasse. Seinen Gegner besiegte er im Finalkampf durch K.o. und verteilte dabei auch selbst Leberhaken. Und das nicht zu knapp. "Ich habe ihn zwei, drei Mal richtig getroffen. Da war bei ihm die Luft raus und der Kampf vorbei", so Schmidt.

Der Titelgewinn ist der vorläufige Höhepunkt seiner noch jungen Boxer-Laufbahn. Vor vier Jahren fing Schmidt mit diesem Sport an und hat sich seitdem kontinuierlich verbessert. An echten Landesmeisterschaften habe er zwar noch nicht teilgenommen, dies werde sich aber ändern. "Man unterscheidet bei uns Boxern in die A- und in die B-Gruppe. Landesmeister kann man nur in der A-Gruppe werden. Dort durfte ich allerdings noch nicht starten, weil ich zu wenig Kämpfe auf meinem Konto hatte", sagt er. Erst wenn man zehn Mal im Ring stand, ist man in der A-Gruppe startberechtigt. Demzufolge darf er sich auch noch nicht Landesmeister, sondern nur Landesbester nennen.

Dem jüngsten Erfolg ging eine deutliche Leistungssteigerung in den vergangenen Monaten voraus. Kein Wunder, wenn man sich das Trainingspensum des Zeitzers anschaut. Zwei Mal in der Woche geht es in den Zeitzer Klinkerhallen hoch her. Hinzu kommen vor allem Konditionseinheiten zu Hause. Denn eine ausreichende Fitness ist das A und O im Boxsport, weiß der junge Boxer. "Es sind zwar bloß dreimal drei Minuten, die wir im Ring stehen, aber das reicht. Da muss man topfit sein." Auch eine kräftige Bauchmuskulatur sei zwingend vonnöten, dann könne man auch mal einen Leberhaken wegstecken.

Dass einer seiner Schützlinge so erfolgreich sein würde, war vor ein paar Monaten noch nicht unbedingt abzusehen, erzählt Lothar Glanz, Trainer bei Motor Zeitz: "Christopher hatte im vergangenen Jahr einen Kampf, den er sehr deutlich verlor. Da wurde in ihm der Kampfgeist geweckt." Denn Niederlagen mag der 16-Jährige überhaupt nicht. Seit dem Kampf, den Christopher ebenfalls durch technischen K.o. verlor, trainiere er wie ein Vollprofi, so Glanz. "Man erkennt ihn nicht wieder. Er will immer noch ein bisschen mehr und dann noch mehr."

Der Erfolg gibt ihm Recht. Wenn man einen solchen Sportler im Verein hat, sei das Gold wert, freut sich Glanz: "Die Einstellung stimmt. An Christopher müssen sich alle anderen Aktiven bei uns ein Beispiel nehmen." Wie es weitergeht, steht für Schmidt fest. "Jetzt, da ich auch Landesmeister werden kann, will ich das natürlich auch."

Dass die Gegner in der A-Gruppe nicht leichter sind, ist dem 16-Jährigen bewusst. Aber mit noch mehr Training und kräftigen Bauchmuskeln werde er das auch irgendwie schaffen, sagt er schmunzelnd. Außerdem könne er ja ordentliche Leberhaken verteilen.