Badewannenrennen in Weischütz Badewannenrennen in Weischütz: Mit Kapelle und einer Torte

Weischütz - Prominent und international ging es am Sonnabendnachmittag auf der Unstrut in Weischütz zu. Zur spritzigen Mega-Fete des Jahres hatte sich bekannter Besuch angesagt. Elvis Presley mit seinem Cadillac, Schauspielerin, Pin-up-Girl und Busenwunder Pamela Anderson und sogar die Freiheitsstatue aus New York konnten im Unstrutdorf bewundert werden.
Unverkennbare Rivalität
Die Berühmtheiten begrüßten sich zwar freundschaftlich. Doch die Idylle täuschte. Die Rivalität untereinander war unverkennbar, jeder wollte der populärste Gast sein. Dazu nutzten sie alle sich ihnen bietenden Möglichkeiten und gingen mit ihren Kähnen auf Flussfahrt. So war Patrick Hoffmann als Pamela Anderson mit der Contocorente unterwegs. Der 31-Jährige war schon als Kind mit von der Partie und lässt sich stets einen frivolen Gag einfallen. „Einer muss doch die Jungs bei Laune halten“, sprach er lachend.
Immer wieder mit bei dem Gaudi vertreten, stets gut gelaunt und diesmal als „Freiheitsstatue“, Kerstin Nenner aus Weischütz. Sie überbrachte mit ihrer „Weischütz First“ die Grüße aus Amerika, denn Weischütz begeht sein 750-jähriges Jubiläum. Bäcker Daniel Schmidt aus Laucha gratulierte dazu herzlich mit einer riesigen Geburtstagstorte, die er auf einer umgerüsteten Zinkwanne platziert hatte.
Olaf Buhs brachte ein Geburtstagsständchen und schipperte mit seiner schwimmenden Kapelle „Band Wischicz“ mit Schlagzeug, Gitarre und Pauke auf der Unstrut entlang. Buhs gehört ebenfalls von Anfang an mit zu den Unstrutkapitänen. Der Weischützer erzählte, dass er bereits 18 Wannen zu tollen Gefährten umgebaut hat, so u. a. als Polizeiauto, als Feuerwehrauto, als Neuenburg oder zur Giraffe Waltraud. Buhns Fantasie kennt jedes Jahr keine Grenzen.
Seit 18 Jahren dabei
Seit 18 Jahren wohnt René Bauer in dem Freyburger Ortsteil. Seit dieser Zeit beteiligt er sich an dem Spektakel. Bauer, diesmal als Herr Kernling, hatte keine Mühe gescheut, seinen Kahn als Weinberg mit Reben und Bienen wassertauglich umzurüsten. Extra für das Fest war sein Sohn Ricardo aus Berlin angereist. Der Student hatte einige seiner Kommilitonen mitgebracht, die in Brasilien, Italien, Spanien und Griechenland zu Hause sind. Für Ordnung auf dem Wasser sorgte Robert Titus als Nachtwächter. Bernd Behrens ließ als Mönch die Kirche nicht im Dorf, sie thronte auf seiner Wanne. All die bunte Schar gehörte zu den Teilnehmern des Badewannenrennens.
Der Verein der Unstrutfreunde Weischütz hatte zur traditionellen Unstrutparty eingeladen. Dabei ist das Badewannenrennen jeweils die Attraktion und so hieß es wiederum „ran an die Paddel“. Bereits zum 21. Mal fand das Spektakel auf der Unstrut statt. „750 Jahre Weischütz - Alles ist möglich“ hieß das diesjährige Motto für die Badewannen-Kapitäne und genau so bunt, lustig und wild präsentierten sich die Akteure. Mit dem Startschuss gegen 14 Uhr ließen die ersten sechs Paddler ihre Pötte zu Wasser und kämpften um beste Plätze. In die Starterlisten hatten sich 18 Teilnehmer eingetragen, so dass in drei Vorläufen jeweils die zwei Erstplatzierten für das Finale ermittelt wurden. Diese sechs mussten im Endlauf erneut in ihrer Wanne etwa 300 Meter die Unstrut entlang schippern. Dabei lieferten sie sich ein begeisterndes Rennen. Das Kräftemessen um die vordersten Plätze ist jedoch nicht so ernst zu nehmen. Trotz allen Siegerwillens steht der Spaß im Vordergrund, sagte Vereinsvorsitzende Regina Schlensok. Sie freute sich über das Sommerwetter und nahm ihre „Sturmfrisur“ auf Grund des Windes gern in Kauf.
Bürgermeister abgeschlagen
Trotz Rückenwind schaffte es Daniel Schmidt nicht zum Finallauf. Doch er findet es einfach toll, dass sich Teilnehmer für das Badewannenrennen finden und wochenlang an der Umrüstung und Dekoration der Wanne und ihres Kostüms basteln. Renè Bauer hatte seinen Weinberg der Freyburger Weinprinzessin überlassen, die ebenso wie Freyburgs Bürgermeister Udo Mänicke auf keinem vorderen Platz landete.
