Ärger um Google-Navigation Ärger um Google-Navigation: Streckenvorschlag über Anliegerstraße sorgt für Ärger

Hohenmölsen - Andreas Öttel steht vor seinem Wohnhaus an der Köttichauer Straße in Hohenmölsen. Plötzlich fährt ein Auto mit einem fremden Nummernschild an ihm vorbei. „Schon wieder einer“, sagt der 58-Jährige und schüttelt mit dem Kopf. Er selbst und auch andere Bewohner in der Straße haben die Nase voll. Ständig fahren Autos durch die Straße, die zum Mondsee wollen.
Das ist nicht erlaubt, denn die Köttichauer Straße mündet in den Recarbo-Radweg, den Fahrzeuge nicht nutzen dürfen. Ein entsprechendes Verkehrsschild ist auch vorhanden. „Dennoch fahren die Leute dort lang“, erklärt Öttel und kennt auch den Grund: Die Navigation von Google Maps. Denn das Navi weist den Weg über die Köttichauer Straße und den Radweg als Route in Richtung Mondsee aus. Dabei führt der offizielle Weg über die Landesstraße191 und den Sonnenweg.
Keine Antwort von Google
Öttel selbst hat mehrfach versucht, Kontakt zu Google aufzunehmen, um den Fehler korrigieren zu lassen - ohne Erfolg. „Ich habe Google angeschrieben - aber nie eine Antwort erhalten“, sagt der Hohenmölsener. Seine Kritik richtet sich aber auch an die Stadt Hohenmölsen, die den Mondsee seiner Meinung nach nicht ausreichend beschildert. „Man sollte in der Salzstraße und der Lindenstraße Schilder aufstellen, damit die Leute nicht hier lang, sondern über den richtigen Weg zum Mondsee fahren“, sagt Öttel.
Gerade am vergangenen Wochenende seien viele Autos durch die Köttichauer Straße gefahren, die zum Hell Festival wollten, das am Mondsee veranstaltet wurde. Vorwiegend Leute, die nicht aus der Region stammen und sich auf ihr Navi verlassen haben. Aber auch Camper, die in der Saison zum See wollen, fahren regelmäßig an den Wohnhäusern vorbei über den Radweg zum Erholungspark.
Wegen des Kopfsteinpflasters sind die Durchfahrten mit reichlich Lärm verbunden
Wegen des Kopfsteinpflasters sind die Durchfahrten mit reichlich Lärm verbunden. „Dazu kommt, dass die meisten sich nicht an die 30 Stundenkilometer halten und hier durchrasen“, sagt Öttel. Seit einem Jahr sei er nun schon in Kontakt mit dem Ordnungsamt. „Die Stadt meint aber, die Beschilderung ist ausreichend. Damit macht sie es sich ziemlich einfach“, findet Öttel.
Beim Ordnungsamt hat man das Problem aber registriert. „Wir haben das im Blick und werden schauen, was wir bezüglich der Ausschilderung tun können“, entgegnet Ordnungsamtsleiterin Birgit Rutkowski. Allerdings könne man als Stadt nichts dafür, was Google Maps für Strecken anzeigt und dass Autofahrer sich nicht an Verkehrsschilder halten. „Autofahrer können nicht einfach nur nach ihrem Navi fahren“, so die Ordnungsamtsleiterin.
Bake und Security verpuffen
Da es aber bereits im vergangenen Jahr Hinweise dieser Art gab, hatte die Stadt im Vorfeld des Hell Festivals, das am diesem Wochenende stattfand, am Eingang des Wohngebietes eine Bake und ein Verkehrsschild aufgestellt, dass nur Anwohner die Straße passieren dürfen.
Der Veranstalter des Festivals setzte zudem am Freitag einen Security-Mitarbeiter an der Stelle ein. Beide Maßnahmen sorgten jedoch für keine wirkliche Verbesserung der Situation. Zumindest als die MZ am Freitagnachmittag vor Ort war, fuhren mindestens fünf Fahrzeuge mit fremden Kennzeichen durch die Straße in Richtung Mondsee. (mz)