Arche Nebra: Arche Nebra: Von Sonne Mond und Sternen

Wangen - Die Himmelsscheibe von Nebra - das älteste Bild des nächtlichen Himmels - birgt viele Facetten. Das macht den Reiz der 1999 auf dem Mittelberg gefundenen Scheibe aus, die im Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt in Halle gezeigt wird und die im Himmelsscheibenzentrum Arche Nebra in Wangen eine zweite Heimstätte erhalten hat. Die vielfältigen thematischen Ansätze der Himmelsscheibe sind es, die die Veranstalter veranlassen, den 3. Pädagogentag in der Arche Nebra in Wangen stattfinden zu lassen. Er wird am Freitag, 20. Mai, von 13 bis 17.30 Uhr unter dem Titel „Sonne, Mond und Sterne - Mythologie und Ornamentik in der Kunstvermittlung“ stattfinden. Albrecht Günther sprach mit Bettina Pfaff, Geschäftsführerin der Arche Nebra in der Naturpark Saale-Unstrut-Triasland Betriebsgesellschaft mbH, und Annett Börner, Mitarbeiterin für Bildung und Vermittlung, über den Pädagogentag.

Der Pädagogentag ist dem Thema „Sonne, Mond und Sterne – Mythologie und Ornamentik in der Kunstvermittlung“ gewidmet. Wen wollen Sie damit ansprechen?

Annett Börner: Wir möchten mit dieser öffentlichen Veranstaltung die Pädagogen aller Bildungseinrichtungen erreichen. Auch die Kunstschaffenden und die Institutionen der offenen Freizeitarbeit sind herzlich eingeladen – da sie ja oft Raum und „Know-How“ für künstlerisches und kreatives Arbeiten geben. Für Schüler ist diese Tagung auch gedacht: zumal alle gezeigten Kunstwerke ja aus der Hand von Kindern und Jugendlichen stammen und zum Teil von ihnen selbst vorgestellt werden.

Weshalb beteiligt sich die Arche Nebra am Pädagogentag?

Bettina Pfaff: Die Arche Nebra wird schon von vielen Schulen des Burgenlandkreises - und darüber hinaus – als spannender außerschulischer Lernort wahrgenommen und besucht. Das freut uns und ist gleichzeitig Ansporn, die Vernetzung der Kultur- mit den Bildungseinrichtungen mit voranzubringen. Deshalb freuen wir uns, an dem Tag Pädagogen, Künstler und Wissenschaftler zusammenzubringen – inhaltlich geht es uns naturgemäß um archäologische Themen und deren Anknüpfungspunkte für die Schule.

Die Himmelsscheibe von Nebra weist viele Facetten auf, ist sie doch mehr als ein Sternenkalender. Welche thematischen Ansatzpunkte bietet sie für den Schulunterricht?

Bettina Pfaff: Wir sind der Vor- und Frühgeschichte Sachsen-Anhalts sehr verbunden. Daher sehen wir vor allem die Bronzezeit – das war für unsere Region eine kulturelle Hochzeit! Im Unterricht wird diese Epoche der Innovation und des europaweiten Handels behandelt. Wir würden die Pädagogen gern darin unterstützen, mit den Schülern intensiver zu Lebensweise, Handel und Mythen der Bronzezeit zu arbeiten und dazu auf Spurensuche im Süden Sachsen-Anhalts zu gehen.

Im Programm wird es auch um Archäologie sowie um Formen und Ornamentik gehen. Was kennzeichnet diese Verbindung?

Annett Börner: Die Formen der Keramikgefäße, die feinen Zierelemente auf Metallobjekten oder die ornamentale Gestaltung des Schmuckes ermöglichen uns die zeitliche und räumliche Zuordnung der prähistorischen Funde. Der Künstler hat ja nicht signiert mit Namen und Jahreszahl. Wir möchten aber am Pädagogentag keine Typologie lehren, sondern in der Kunstpädagogik, in Geschichte oder Ethik für dieses künstlerische Schaffen Sympathie und entsprechenden Raum schaffen.

In der Arche Nebra sind Schüler gern gesehene Besucher. Welche pädagogischen Angebote gibt es?

Annett Börner: Wir haben feste Aktivangebote für alle Altersklassen: die Favoriten sind der Schokoguss oder die Fertigung einer kleinen Himmelsscheibe aus Zinn. Der mythische Aspekt wird im Hortangebot behandelt, ebenso die astronomische Deutung in einem Angebot für die höheren Klassenstufen.

Bettina Pfaff: Diese Module sehen wir als gute Ausgangsbasis für die Weiterentwicklung unseres Vermittlungsangebotes. Am 3. Pädagogentag wollen wir den Pädagogen, Eltern und natürlich auch Schülern spannende Impulse geben – und über neue gemeinsame Projekte ins Gespräch kommen.

Arche Nebra im Internet unter www.himmelsscheibe-erleben.de