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Afrikanische Schweinepest Afrikanische Schweinepest: Angst vor dem Virus

Von Iris Richter 31.01.2019, 09:28
Noch wurde bei Wildschweinen im Burgenlandkreis, die Überträger der Tierseuche sind, kein ASP-Virus nachgewiesen.
Noch wurde bei Wildschweinen im Burgenlandkreis, die Überträger der Tierseuche sind, kein ASP-Virus nachgewiesen. dpa

Naumburg - Aktuell baut Dänemark entlang der deutschen Grenze einen Zaun, um Wildschweine fernzuhalten und sich so gegen die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu schützen. Doch wie ist der Burgenlandkreis auf die Tierseuche vorbereitet? Solch drastische Maßnahmen wie in Dänemark gibt es hierzulande freilich nicht, doch auch der Landkreis könnte das Gebiet einzäunen, in dem ein vom Schweinepest-Virus befallenes Wildschwein gefunden würde, sagt die Leiterin des Veterinäramtes im Burgenlandkreis, Andrea Krüger-Roethe. Das Land habe für den Ernstfall einen Wildelektrozaun für die Einzäunung von 25 Kilometern der sogenannten Kernzone und 30 Container zur Aufbewahrung von Wildkadavern zur Verfügung gestellt. Im Bedarfsfall könnten diese Materialien abgerufen werden.

Der Burgenlandkreis, in dessen Zuständigkeit die Tierseuchenbekämpfung liegt, fühlt sich jedenfalls für den Ernstfall gewappnet. Bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres sei eine Sachverständigengruppe gegründet worden, die die Bekämpfung der Tierseuche vorbereitet. In dieser Gruppe arbeiten sowohl Tierärzte und Jäger als auch Mitarbeiter der Kreisverwaltung mit. Auch zwei Übungen, um alle nötigen Abläufe im Ernstfall zu testen, habe es im Vorjahr bereits gegeben. Denn mit einer Gefahr im Burgenlandkreis sei immer zu rechnen, so die Amtstierärztin. „Der Burgenlandkreis insbesondere aber Weißenfels wird im Transitverkehr von drei Autobahnen tangiert und die Verbreitung des ASP-Virus ist letztlich auch über Fahrzeuge möglich“, so Krüger-Roethe. Die ordnungsgemäße Entsorgung von Speiseresten auf den Autobahnen in geschlossene Behälter, die sicher vor dem Zugriff von Schwarzwild sein müssen, sei beispielsweise für die Abwehr der Tierseuchengefahr besonders wichtig. Denn das Virus könne über kontaminierte Lebensmittel in die Schwarzwildpopulation gelangen. Gegenwärtig würden Wildschweine, die bei Unfällen getötet wurden oder sogenanntes Fallwild - das ist Wild, das tot aufgefunden, aber nicht vom Jäger geschossen wurde - auf das ASP-Virus untersucht. Allerdings seien alle bisherigen Untersuchungsergebnisse im Burgenlandkreis negativ ausgefallen, so die Amtstierärztin. Von Jägern geschossene Schwarzkittel hingegen würden nur im Verdachtsfall zusätzlich kontrolliert.

Grundsätzlich gäbe die Verordnung über die Bekämpfung der Schweinepest vor, wie die Afrikanische Schweinepest zu bekämpfen ist. Dazu hat das Land hat einen Plan erarbeitet, der regelt, was zu tun ist, wenn die Krankheit bei einem Tier festgestellt wurde. So würden beispielsweise sogenannter Restriktionszonen mit Absperrmaßnahmen gebildet, in denen die Jagd zunächst ruht, um die an der Seuche verendete Wildschweine zu bergen und zu entsorgen. In angrenzenden Bereichen hingegen würde dann verstärkt Schwarzkittel gejagt. Zudem dürften lebende Schweine nicht transportiert werden.

Denn die größte Angst sei, dass das Virus auf Hausschweinbestände übergreift. Für Menschen ist das Virus nämlich völlig ungefährlich. Besonders wichtig seien deshalb Biosicherheits- sowie Hygienemaßnahmen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Küchen- und Speiseabfälle nicht an Schweine verfüttert werden dürfen. Die Mitarbeiter der Schweinemastanlage im Osterfelder Ortsteil Weickelsdorf etwa mischen deshalb für ihre Tiere das Futter selbst und verwenden dabei vor allem Getreide aus eigenem Anbau. Das Gelände des Betriebes ist abgezäunt, um äußere Einflüsse fernzuhalten. Im Weißenfelser Schlachthof etwa würden zudem Viehfahrzeuge besonders gereinigt und desinfiziert.