96. Jahn-Turnfest 96. Jahn-Turnfest : DTB-Chef ist auch dabei

Freyburg - Die Rituale des Freyburger Jahn-Turnfestes ähneln sich Jahr für Jahr aufs Neue. Die Teilnehmer, die bereits am Freitagabend zur Disko beieinander waren, kommen am nächsten Morgen voller guter Stimmung zur Eröffnung in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Und die, die da erst direkt anreisen, holen das nach der herzlichen Begrüßung untereinander sofort nach. Es ist wie bei einem Familienfest. Anschließend wird auf dem grünen Rasen an den einzelnen Geräten mit dem nötigen Ernst turnerischer Breitensport geboten. Nachwuchs-, Altersklassen- und Freizeitturner messen unter freiem Himmel ihre Kräfte. Ob am Boden, Schwebebalken, Stufenbarren oder Sprungtisch bei den Frauen oder am Reck, Barren, Boden, Sprungtisch und Pauschenpferd bei den Männern, das olympische Programm ist außer dem Ringeturnen fast vollständig zu erleben.
Weniger olympisch zeigte sich zum Eröffnungsaufmarsch die Einstellung der Lautsprecheranlage, die die Hymne „Turner, auf zum Streite, tretet in die Bahn“ so gewaltig intonierte, als müssten die Sportler erst noch geweckt werden. Gudrun Steinbach, Präsidentin des gastgebenden Landesturnverbandes Sachsen-Anhalt, konnte neben zahlreichen Ehrengästen zum ersten Male Alfred Hölzl, den Präsidenten des Deutschen Turnerbundes, in Freyburg begrüßen. Hölzl ist erst seit Oktober 2016 im Amt.
Der hiesige Landrat Götz Ulrich, Schirmherr der Turnfesttage, machte es kurz: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst uns jetzt Taten sehn“, um dann doch noch Martin Bertling, Freyburgs Ex-Bürgermeister und Ehrenbürger der Wein- und Sektstadt, als Förderer des Turnfests zu begrüßen. Aktuell bekam auch Stadtrat und Transportunternehmer Jörg Schneider noch etwas vom versprühten Lobessegen ab.
Es ging auch diesmal international zu. Zwar waren die Österreicher um Wieland Wolfsgruber diesmal nicht dabei. Dafür marschierten zwei Japaner mit ein. Und beim Jahn-Gedenklauf mischten zwei junge Damen mit, die ihren Lebensmittelpunkt derzeit nach Großbritannien verlegt haben. Die 19-jährige Sarah Otter aus Großgestewitz studiert in London, und Sonka Reimers (Tuspo Weende 1895) war gemeinsam mit den Turnern aus Göttingen gekommen. Die 24-Jährige studiert in Nottingham Physik, wurde im 12,2-km-Lauf immerhin Gesamtzweite und war damit natürlich die beste Frau. Wie bereits im Vorjahr versteckte sich im großen Läuferfeld ein ehemaliger Geräteturn-Star. Matthias Fahrig ging im Trikot des Halleschen FC auf die 6-km-Strecke.

