75 Jahre Befreiung Auschwitz 75 Jahre Befreiung Auschwitz: Taube startet zu Schülern

Bad Bibra - Vor 75 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der Roten Armee befreit, einige Wochen später von der US-Armee das KZ Buchenwald. Das Grauen vom Ettersberg bei Weimar hat sich in das weltweite Gedächtnis eingeprägt. Weniger bekannt, auch bei vielen Einwohnern der Finne- und Unstrut-Region, ist das Außenlager Billroda.
In den Jahren 1944/45 waren in den Orten Bernsdorf, Kahlwinkel und Billroda etwa 600, aus zwölf Nationen stammende Zwangsarbeiter des SS-Sonderkommandos Billroda untergebracht. Im Außenlager des KZ Buchenwald mussten sie die Schachtanlage Burggraf Bernsdorf auf die Verlagerung der Rüstungsproduktion aus den ausgebombten Weimarer Wilhelm-Gustloff-Werken vorbereiten.
Taube als Bronzeskulptur
Am jüngst neugestalteten Mahnmal begann nun der symbolische Flug einer besonderen Taube. Die goldene Bronzeskulptur einer Friedenstaube mit Olivenzweig im Schnabel startete an ihrer ersten Station. Monika Ludwig, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde An der Finne, ließ die Taube „fliegen“. Sie gehört zum Projekt „Die längste Friedensstraße der Welt“. Der Künstler Richard Hillinger hatte es initiiert und die Tauben als Symbol für den Frieden und die deutsch-französische Freundschaft entworfen. Den Verbandsgemeindebürgermeisterinnen Jana Schumann (Unstruttal), Kerstin Beckmann (Wethautal) und Monika Ludwig gefiel diese Projektidee und so verständigten sie sich auf eine gemeinsame Teilnahme.
Damit startete nun eine der 30 goldenen Friedenstauben von Richard Hillinger in der Region Finne-Saale-Unstrut zu verschiedenen Plätzen und Institutionen. „Begleitet wird die Friedenstaube von einem Gästebuch, in dem jeder Landeplatz und die spannenden und Verständigung stiftenden Geschichten dokumentiert werden“, heißt es in einer von der VG An der Finne veröffentlichten Pressemitteilung.
Burgenland-Gymnasium erste Station
Als erste Station ihrer Reise kam die bronzene Friedenstaube im Burgenland-Gymnasium in Laucha an. Dort wurde der Deutsch-Französische Tag begangen, der zum 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages vom damaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder initiiert worden war.
Auch die VG An der Finne pflegt seit nunmehr fast zehn Jahren eine Partnerschaft zur französischen Gemeinde St. André de l’Eure. Der Deutsch-Französische Tag 2020 war darin der erste eines neuen Projektes, an dem sich die Verbandsgemeinden An der Finne, Unstruttal und Wethautal beteiligen. Sie wollen damit zur Verständigung und Akzeptanz sowie zum friedlichen Miteinander beitragen.
Monika Ludwig übergab die Skulptur an Sabine Coors, Deutschlehrerin der 7c. Die Klasse behandelt zurzeit das Leben der Anne Frank. Schulleiterin Claudia Maria Becker sagte, der geflügelte Gast werde während seiner Zeit in Laucha einen Platz erhalten, von dem er das Schulleben gut überblicken könne.
