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Bundesratsentscheidung Bundesratsentscheidung: Vage Hoffnung für Lehrer neuen Rechts

Von Ernst Krziwanie 31.05.2002, 17:22

Halle/MZ. - Die Ungleichbehandlung derso genannten Sekundarschullehrer neuen Rechtssoll beseitigt werden. Der Bundesrat hat dafürin seiner gestrigen Sitzung die Eröffnungfür Beförderungsmöglichkeiten beschlossen.

Im Schuldienst Sachsen-Anhalts unterrichtengegenwärtig 498 Sekundarschullehrerinnen und-lehrer neuen Rechts. Sie haben ihre Ausbildungnach der Wende beendet und wurden mangelsbundesrechtlicher Regelungen in die BesoldungsgruppeA 12 eingestuft. Jene, die nach DDR-Rechtausgebildet wurden, werden nach A 13 bezahlt.Der Unterschied macht monatlich rund 250 Euroaus. Zudem gab es keine Beförderungsmöglichkeitin die höhere Gehaltsgruppe. Aufgrund dieserUngleichhandlung haben inzwischen viele jungePädagogen Sachsen-Anhalt den Rücken gekehrt,um in den alten Bundesländern zu arbeiten.In Hessen etwa wird ihr in Sachsen-Anhalterworbener Abschluss anerkannt, sie werdenhöher bezahlt und können verbeamtet werden.

Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz sagte am Freitag,"diese noch bestehende Ungerechtigkeit innerhalbdes Besoldungssystems hat dringend einer Korrekturbedurft". Sie betrifft aber nicht alle Lehrer.Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft(GEW) beurteilt die Entscheidung deshalb alsMogelpackung. "Die neue Gesetzeslage siehtlediglich vor, dass nur 35 Prozent der Lehrerneuen Rechts hochgestuft werden können", kritisiertGEW-Sprecher Hans-Dieter Klein. Wer und wanndas sein wird, entscheidet ein Beförderungskonzept,das Eignung, Befähigung und fachliche Leistungzugrunde legt. "Eine volle Gleichstellung",so Ministeriumssprecher Michael Lehmann, "wirdleider nicht möglich sein".