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Botanischer Eindringling Botanischer Eindringling: Himalaya-Pflanze im Mansfelder Land

Von katharina Thormann 10.09.2012, 17:59

eisleben/MZ. - Entdeckt hat das Springkraut der Naturexperte Eberhard Zwarg aus Hettstedt. Auch direkt am neu gestalteten Biotop im Ortsteil Meisberg hat sich die Pflanze auf rund 200 Quadratmetern Fläche verteilt.

Zwarg beobachtet das Areal bereits seit Jahren. "Die ganze Zeit stand dort Schilf, jetzt wächst überall nur noch das Springkraut. Und es breitet sich weiter aus", erklärt der Naturschützer - und warnt zugleich vor möglichen Folgen. So könnte durch die bis zu zwei Meter hohen Pflanzen auch die angesiedelte Tierwelt wie Enten und verschiedene Vogelarten vertrieben werden.

Aber auch für Menschen ist das Springkraut, das im 19. Jahrhundert in Europa als Zierpflanze eingebürgert wurde, nicht ungefährlich. Wenn man die Pflanze im frischen Zustand verkostet, kann sie zu Brechreiz führen. In geringer Dosis wird das Kraut allerdings in manchen Regionen der Welt auch als harntreibender Tee verwendet.

Inzwischen wurde das Springkraut auch in der Lutherstadt Eisleben und in Röblingen am See gesichtet. "Es kann keine Rede davon sein, dass das Vorkommen in Meisberg einzigartig ist", sagt Beate Füßling aus Röblingen. Schon seit Jahren beobachtet sie beim Spaziergang mit ihren Hunden die Ausbreitung dieser Pflanze. Besonders entlang der Weida, von der Neuen Siedlung in Röblingen bis ins Ostertal und entlang des früheren Salzigen Sees weiten sich die Vorkommen aus. Gleiches gilt auch entlang der Bösen Sieben in Eisleben. Der Landkreis Mansfeld-Südharz will aber nichts unternehmen. "Dafür sind die Unterhaltungsverbände zuständig, die die Pflanzen in gewissen Abständen beseitigen", sagte eine Kreissprecherin.

In Meisberg sieht der Fall anders aus: "Wenn wie dort der Schilfbestand in einem gesetzlich geschützten Gebiet gefährdet ist, muss etwas unternommen werden", so die Sprecherin. Das Umweltamt will sich nun damit befassen. Wer das Indische Springkraut entdeckt, soll sich direkt an die Untere Naturschutzbehörde wenden.