Blindgänger aus Zweitem Weltkrieg Blindgänger aus Zweitem Weltkrieg: Fliegerbombe bei Nordhausen gesprengt

Nordhausen - Die in einem Wald bei Nordhausen entdeckte britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist von Experten gesprengt worden. Es gab keine Schäden, wie die Stadt am Mittwochabend mitteilte. Zur Sicherheit hatten mehr als 1000 Einwohner der nahegelegenen Orte Leimbach und Steigerthal am Vormittag ihre Häuser verlassen müssen. Sie waren für die Stunden bis zur Sprengung in Turnhallen und Gaststätten anderer Ortsteile untergekommen.
Bombe war 1945 nicht explodiert
Der 500 Kilogramm schwere Blindgänger war nach Hinweisen eines Mannes, der die letzten Kriegstage als Kind miterlebt hatte, am Montag im Wald zwischen den beiden Ortsteilen entdeckt worden. Er konnte nicht mehr an Ort und Stelle entschärft oder abtransportiert werden. Nach Angaben der Stadt steckte der Zünder in den 200 Kilogramm Sprengstoff. Die Bombe war dennoch 1945 nicht explodiert.
Alle Zufahrtswege zur Fundstelle und die Straße zwischen beiden Orten waren nach dem Fund gesperrt worden. Polizisten gingen in den geräumten Ortsteilen verstärkt auf Streife, um das Eigentum der Anwohner zu sichern.
Weitere Bomben vermutet
Nordhausen war im Zweiten Weltkrieg bei Fliegerangriffen der Alliierten massiv zerstört worden, zwischen 8000 und 10 000 Menschen starben. Noch immer werden Blindgänger gefunden. Die Stadt rechnet noch mit bis zu 600 unentdeckten Sprengbomben im Stadtgebiet.
In Thüringen wird 71 Jahre nach Kriegsende noch immer massenweise Fundmunition geborgen. Nach Angaben des Landesverwaltungsamtes waren es allein im vergangenen Jahr mehr als 300 000 Stück - von der Granate bis zur Bombe. (dpa)