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  7. Aktenzeichen XY: Babyskelett in Sachsen gefunden - Zeugenhinweise geben heiße Spur

Kriminalität Ermittlungen zu Babyknochen in Eimer: Hunderte Zeugenhinweise nach "Aktenzeichen XY" 

Im September 2021 finden Spaziergänger im Wald einen Müllsack. Darin ist ein Eimer mit Baby-Knochen. Seitdem sucht die Kripo nicht nur nach der Kindsmutter - und hat jetzt eine Spur.

Aktualisiert: 17.08.2023, 14:09
Im September 2021 wurde ein Babyskelett in einem Wald in Sachsen gefunden.
Im September 2021 wurde ein Babyskelett in einem Wald in Sachsen gefunden. Symbolfoto: picture alliance/dpa | Paul Zinken

Arnsdorf/dpa/DUR - Im Zuge der Ermittlungen zum Fund von Babyknochen in einem Eimer im September 2021 im Karswald bei Fischbach (Landkreis Bautzen) sind die Beamten nun bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY..." aufgetreten, um Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen.

Was derzeit bekannt ist: Die Spuren führen an einen anderen Ort. Ergebnisse von Erdproben zeigen, dass diese nicht zum Fundort passen, wie die Görlitzer Polizeidirektion am Mittwoch mitteilte. Sie würden vielmehr aus dem westlichen oder mittleren Teil des Erzgebirges stammen. Auch das tschechische Erzgebirge, das Böhmische Becken oder das südliche Vogtland kämen als Ursprung in Frage.

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„Das Kind und möglicherweise auch seine Eltern kommen also vermutlich aus einem Ort, der etwa 100 bis 200 Kilometer vom Fundort entfernt liegt“, hieß es. Die Kriminalisten gehen laut Mitteilung davon aus, dass der Plastikeimer schon an einem anderen Ort vergraben war. Möglicherweise sei es dort aufgrund von Bauarbeiten nicht mehr sicher gewesen und der Eimer im Karlswald abgelegt worden.

Hinweise nach "Aktenzeichen XY... ungelöst" zum toten Baby in Sachsen

"Nach der Sendung und den anderen Fahndungen in den Medien haben sich knapp 300 Menschen gemeldet. Etwa 145 davon im TV-Studio, 100 in den Polizeistellen und 50 per E-Mail", erklärte ein Polizeisprecher gegenüber der "Bild"-Zeitung. 

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Doch von den Hinweisen seien die Beamten überrascht gewesen, denn viele meldeten sich zum gefundenen Handtuch, in das das tote Baby gewickelt wurde, heißt es weiter. Offenbar erkannten viele das Karo-Muster oder das Etikett auf dem Textil, schreibt Bild weiter. Ob die Hinweise zum Handtuch zur Lösung des Falls beitragen können, sei derzeit noch ungewiss. Laut Polizei wird jedem einzelnen Hinweis nachgegangen, die Aufarbeitung dauert noch an.

Die Textilreste wurden zusammen mit einem Plastikeimer mit Teilen eines Säuglingsskeletts in einem Müllsack gefunden. Spaziergänger hatten den grausigen Fund am Abend des 26. Septembers 2021 in dem Waldstück nahe der Bundesstraße 6 gemacht. Das Gebiet war danach mit Spürhund und Drohne durchkämmt worden, es wurden zahlreiche Spuren gesichert, zig Menschen befragt. Aber auch viele Hinweise halfen bisher nicht, den Fall aufzuklären. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.

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Nach ihren Erkenntnissen war das Kind schon tot, als es in den Karlswald gebracht wurde. „Es war wahrscheinlich nicht allzu lange dort“, sagte eine Polizeisprecherin. Wo es vorher war, wissen die Ermittler nicht. Zur Identität des Kindes - Alter, Geschlecht - werden bewusst keine Angaben gemacht. Angesichts seiner Größe gehen die Ermittler davon aus, dass der Säugling lebensfähig war und in der 40. bis 42. Schwangerschaftswoche zur Welt kam. Der Todeszeitpunkt sei nicht mehr feststellbar und es sei auch unklar, ob das Neugeborene gelebt habe. Die Polizei sucht weiter Zeugen in dem Fall - der am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ geschildert wird.