1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Bistum Magdeburg: Bistum Magdeburg: Ernste Mahnung in Zeiten des Umbruchs

Bistum Magdeburg Bistum Magdeburg: Ernste Mahnung in Zeiten des Umbruchs

Von Hendrik Kranert 16.04.2005, 16:46
Bischof Gerhard Feige, aufgenommen am Samstag (16.04.2005) in der Kathedrale Sankt Sebastian in Magdeburg nach seiner offiziellen Amtseinführung. (Foto: dpa)
Bischof Gerhard Feige, aufgenommen am Samstag (16.04.2005) in der Kathedrale Sankt Sebastian in Magdeburg nach seiner offiziellen Amtseinführung. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Magdeburg/MZ. - Feige ist der letzte deutsche Bischof, dervon Papst Johannes Paul II. vor dessen Todernannt worden ist. Der Bischofsstuhl desBistums Magdeburg war seit einem Jahr verwaist,nachdem Altbischof Leo Nowak auf sein Amtverzichtete und in den Ruhestand ging.

Feige, der 1951 in Halle geboren und 1978zum Priester geweiht wurde, ging in seinerPredigt auf die Umbrüche ein, die derzeitdie katholische Kirche, aber auch die Gesellschaftim Allgemeinen bewegen. Der Tod des Papstesmarkiere das Ende einer Ära, und in Deutschlandmüsse die Kirche manche Krise bewältigen:"Einschneidende Veränderungen sind notwendig,überall gilt es einzusparen, umzugewichtenund sich neu zu orientieren", so Feige. DasBistum Magdeburg, das sich erst 1994 vom PaderbornerErzbistum löste und selbstständig wurde, seida nicht ausgenommen.

Feige machte deutlich, dass die Umbrüche "nichtohne Ängste, Protest, Schmerz und Verlustabgehen werden". Auch der Sozialstaat steheauf dem Prüfstand, er sei nicht mehr in derLage, die Absicherung und Versorgung der Menschenwie bisher zu übernehmen. Dem Einzelnen werdekünftig vermutlich mehr Eigenverantwortungabverlangt. Gerade in diesen Zeiten dürftendie Christen nicht vergessen, was ihnen ihrGlauben bietet: Die Hoffnung über den Todhinaus. "Diese Hoffnung muss sich neu bewähren",sagte Feige, um auch den nichtchristlichenMitmenschen Mut zu geben.

An dem Gottesdienst in der Kathedrale nahmenüber 1000 Gläubige sowie zahlreiche Vertreterverschiedener Konfessionen und aus der Politikteil. Darunter waren auch LandtagspräsidentAdolf Spotka und Ministerpräsident WolfgangBöhmer (beide CDU).