Bildung Bildung: Olbertz wehrt sich gegen Bullerjahn
MAGDEBURG/MZ - Neue Runde im Ministerstreitum Einsparungen im Bereich Bildung: KultusministerJan-Hendrik Olbertz (parteilos)akzeptierte am Donnerstag die Kritik von FinanzministersJens Bullerjahn (SPD) vom Vortag nicht undwies sie sehr erstaunt zurück. "Mit keinemWort habe ich meinen Kollegen persönlich angegriffen- im Gegenteil. Er sollte das umgekehrt auchunterlassen." Vielleicht sollte Bullerjahndas Interview, auf das er Bezug nehme, nocheinmal in Ruhe lesens>, so Olbertz weiter.
Bullerjahn hatte über Olbertz gesagt, dieserwisse um die Haushaltslage, er solle sichmal über seine Klientel hinaus Gedanken machenund nicht in der Zeitung vor Einschnittenim Bildungsbereich, unter anderem an Hochschulen,warnen.
Olbertz spielte den Ball zurück: "Medial platziertwurden zuerst die Sparvorschläge, und zwarvom Finanzminister selbst." Und schließlichhabe Bullerjahn sein Sparpapier auch nochfast zeitgleich mit den Protesten im Zugedes bundesweiten Bildungsstreiks in der vergangenenWoche präsentiert. Daraufhin habe er selbstund nicht etwa Bullerjahn 300 aufgebrachtenStudenten in Halle Rede und Antwort stehenmüssen, so der Kultusminister.
Unterdessen kritisierte am Donnerstag auch die Ligader Freien Wohlfahrtspflege Sachsen-AnhaltBullerjahns radikalen Sparkurs, vor allembei Frauenhäusern heftig. "Hier soll bei denSchwächsten gespart werden. Für jährlich 750Frauen und Kinder, die Hilfe nach häuslicherGewalt brauchen, gibt es dann keine Zufluchtsortemehr", sagte Liga-Chefin Kathrin Weiher.
Bullerjahn hat vor, mit massiven Einsparungenin vielen Bereichen das wegen der Wirtschaftskrisezu erwartende Haushaltsdefizit gering zu halten.Am Donnerstag begann Bullerjahn damit, die Ministergesprächedazu zu führen. Für das Treffen mit Olbertzgebe es noch keinen Termin, hieß es aus demKultusministerium.