Bereitschaftspolizei Bereitschaftspolizei: Standort Halle wird geschlossen
Magdeburg/MZ. - Jeziorsky sprach von einer "Optimierung der Schlagkraft der Polizei". Qualitätseinbußen in der Arbeit befürchte er nicht. Da ein Großteil der Einsätze bei Demonstrationen oder Sportveranstaltungen planbar sei, könnten die Beamten rechtzeitig anreisen. Für mehrtägige Einsätze sei daran gedacht, Räumlichkeiten für eine Einsatzhundertschaft in Halle zu schaffen.
Der Chef der Landesbereitschaftspolizei, Alfred Tilch, nannte die längeren Wege "kein Problem". So seien auch nach dem jüngsten Überfall auf einen Geldtransporter in Dolle (Ohrekreis) Beamte aus Halle angefordert worden, da die Magdeburger Beamten zu jenem
Zeitpunkt mit anderen Aufgaben betraut gewesen seien. "Die Fahrzeiten werden einfach länger", so Tilch. Er will nun mit allen Beamten Gespräche führen, die Polizisten sollen möglichst in heimatnahe Dienststellen versetzt werden.
Die Fusion der Standorte ist Teil von Sparmaßnahmen, die alle Bereiche der Landesregierung treffen. Jeziorsky räumte ein, dass als Folge der geplanten Umstrukturierung Sanierungsmaßnahmen am Standort Magdeburg in Höhe von zwei Millionen Euro "mit erster Priorität notwendig" seien. Die eingesparten Kosten für den Standort Halle konnte er nicht beziffern.
Allerdings könnte die Liegenschaft, die seit Jahrzehnten als Kaserne genutzt wird, problemlos weiter vermarktet werden. Hier würde das Landesverwaltungsamt Platz finden. Für einen Einzug hat der künftige Chef Thomas Leimbach bereits Interesse angemeldet.
Die Opposition reagierte mit Kritik. "Es geht ein Stück Polizeipräsenz verloren", so SPD-Innenexperte Bernward Rothe. Er monierte, dass die Strukturentscheidungen "nicht Teil eines Gesamtkonzepts" seien, und verwies darauf, dass viele Einsätze zu Skinheadkonzerten überraschend erforderlich seien. "Dann ist die Zeit ausschlaggebend."