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Bau Bau: Daehre: Mut zur Lücke trotz Denkmalschutz

Von Hendrik Kranert 12.03.2007, 19:47

Magdeburg/MZ. - "Wir müssen den Muthaben, auch das eine oder andere denkmalgeschützteGebäude vom Markt zu nehmen, um die anderen90 Prozent der Häuser am Leben zu erhalten",sagte Daehre am Montag bei der Vorstellung einesBerichts zum Stadtumbau. Vor allem die historischenInnenstädte müssten für Bewohner wieder attraktivwerden. Es reiche nicht, dass in hübsch saniertenInnenstädten nur Japaner zum Fotografierenkämen, so Daehre: "Die Leute müssen da auchleben wollen." Dazu benötige man jedoch Parkmöglichkeiten,Grünflächen und Spielplätze. Da der Raum inInnenstädten dafür nur begrenzt zur Verfügungstehe, dürfe der Abriss einzelner denkmalgeschützer,aber kaum zu erhaltender Häuser nicht tabuisiertwerden.

Nach dem flächendeckenden Abriss von Plattenbautenin den vergangenen Jahren liege der Schwerpunktdes Stadtumbaus in Sachsen-Anhalt nun in derAufwertung der Innenstädte und einzelner Quartiere."Die Städte müssen dazu klare Schwerpunktesetzen und sich auf einzelne Vorhaben konzentrieren,die zu sichtbaren und für die Bürger erlebbarenVeränderungen führen", erklärte der Bauminister.

Daehre forderte daher auch, das Bund-Länder-Programm"Stadtumbau Ost" über das Jahr 2009 hinausweiterzuführen. Stadtsanierung und Stadtumbauin Sachsen-Anhalt seien eine "Erfolgsgeschichte",doch man dürfe angesichts weiter sinkenderBevölkerungszahlen nicht auf halbem Weg stehenbleiben. Dabei sollten private Grundstückseigentümersowie die Wohnungsgesellschaften und -genossenschaftenstärker mit eingebunden werden.

Wichtiger Impulsgeber für eine "kreative Gestaltungdes Schrumpfungsprozesses" sei die im Jahr2010 stattfindenden Internationale Bauausstellung(IBA). In den IBA-Städten Eisleben, Dessauund Staßfurt gebe es erste Erfolge, weil dieBürger bei der Umgestaltung ihrer Heimatstadtintensiv mit einbezogen würden.