Autobahn 14 Autobahn 14: Anschluss für Stendal bis 2017?

/Magdeburg/MZ - In vier Jahren soll die Nordverlängerung der Autobahn 14 über Magdeburg hinaus bis nach Stendal befahrbar sein. Das kündigte Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) an - und stößt damit bei Naturschützern auf Skepsis. An einem ersten Abschnitt bei Colbitz werde bereits gebaut. Zwei weitere Abschnitte sind bereits fertig geplant, allerdings muss das Bundesverwaltungsgericht noch über Klagen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und weiterer Autobahngegner entscheiden.
Webel sei zuversichtlich, dass die Richter in Leipzig im kommenden Jahr grünes Licht für den Autobahnbau geben, sagte gestern sein Sprecher Bernd Kaufholz. Die Entscheidung treffe dieselbe Kammer, die jüngst in einem ähnlichen Verfahren für einen Abschnitt in Brandenburg die Planungen bestätigt hatte.
Die Naturschützer gehen hingegen davon aus, dass der gut 50 Kilometer lange Abschnitt bis Stendal nicht 2017 für den Verkehr freigegeben werden kann. Sie halten an ihren Klagen gegen die Planungen ebenso fest wie an ihrer grundsätzlichen Kritik an der Nordverlängerung der A 14 bis nach Schwerin. Sie durchschneide schützenswerte Gebiete. „Wertvoller Lebensraum wird unwiederbringlich zerstört“, sagte Julia Wendenkampf, Vize-Geschäftsführerin des BUND Sachsen-Anhalt. Zudem kritisieren die Autobahngegner die Verkehrsprognosen für die neue Straße. Die rechneten mit unrealistisch hohen Werten. Ein Ausbau von Bundesstraßen sei ökologischer und billiger. Und das müsse auch vor Gericht Gewicht haben, sagte Wendenkampf.
Außerdem zweifeln die Kritiker an Aussagen der Politik, dass die Finanzierung des Projektes gesichert sei. 1,3 Milliarden Euro soll die 155 Kilometer lange Autobahn, davon 97 Kilometer in Sachsen-Anhalt, von Magdeburg bis nach Schwerin kosten. Ursprünglich waren gut 750 Millionen veranschlagt. Die Kostensteigerung führten die Planer auf gestiegene Preise und deutlich erhöhte Umweltschutzauflagen zurück. So sind etliche Brücken für Wildwechsel sowie neue Biotope geplant. Fertig sein soll die Strecke bis 2020.