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Artenschutz Artenschutz: Tierheim für Schlangen und Schildkröten

13.07.2010, 19:07
Eine Tierpflegerin duscht in der Exoten- und Reptilienauffangstation eine Schildkröte ab. (FOTO: DDP)
Eine Tierpflegerin duscht in der Exoten- und Reptilienauffangstation eine Schildkröte ab. (FOTO: DDP) ddp

MEISSEN/HALLE/DDP/MZ - Doch in der Einrichtung entstand nach Angabendes Trägervereins die erste Auffangstationfür Reptilien in Sachsen. Im April wurde sieeröffnet.

Herrenlose Würgeschlange

Erst kürzlich wurde Mario Aßmann, derLeiter des Tierschutz-Centrums, nach Riesagerufen, um einen Python abzuholen. Ein Unbekannterhatte das Tier in einem Karton vor die Türeines Reptilienzüchters gestellt. Im Tierschutz-Centrumhat die Riesenschlange ein neues Zuhause gefunden.Da keine Papiere über die Herkunft vorliegen,darf Aßmann das geschützte Tier nicht vermitteln.Höchstens ein Tierpark oder ein Zoo kann dieSchlange aufnehmen, sonst muss der Pythonfür immer im Tierheim bleiben.

Dort haben bereits zwei weitere Riesenschlangen,eine Natter, vier Leguane, ein Nilwaran undsieben Landschildkröten ein Obdach gefunden.Sie wurden entweder beschlagnahmt, abgegebenoder gefunden. In einigen Fällen müssten beschlagnahmteReptilien ausgerechnet bei den bisherigenHaltern bleiben, bei denen sie beschlagnahmtwurden, weil keine geeignete Unterbringungin Tierheimen möglich sei. "Um das zu ändern,wollen wir hier in Meißen eine Reptilienauffangstationfür den gesamten Freistaat aufbauen", kündigtAßmann an.

Station in Sachsen-Anhalt

Auch in Sachsen-Anhalt gibt es eine Auffangstationfür Reptilien. In der Gemeinde Plötzkau (Salzlandkreis)betreibt das Ehepaar Wiltner seit rund eineinhalbJahren privat eine entsprechende Anlage. Dabeiarbeiten sie eng mit dem Tierschutz, dem Amtstierarztund dem Ordnungsamt zusammen. Ob Leguane,Schlagen, Vogelspinnen, Bartagamen oder Wasserschildkröten- sämtliche Tiere sind schon bei den Wiltnersuntergekommen. Die meisten Tiere werden ausprivater Hand abgegeben. "Vielen fehlt einfachdie Erfahrung, oder sie haben sich bei derHaltung etwas anderes vorgestellt", sagt PetraWiltner. Von hier aus werden die Tiere anHalter vermittelt, die eine artgerechte Unterbringungder Tiere garantieren.