Archäologie Archäologie: «Saladin und die Kreuzfahrer» wird in Halle eröffnet

Halle/dpa. - Dazu gehörten Kultgegenstände, Schmucksowie Waffen, Gefäße, Alltagsgegenstände, astronomische Geräte undArchitekturteile aus orientalischen Palästen.
«Die Kreuzfahrerzeit zwischen 1099 bis 1291 war nicht nur Kriegsondern auch ein Austausch von Wissenschaft und Kultur zwischenAbend- und Morgenland», sagte Sachsen-Anhalts Landesarchäologe HaraldMeller am Mittwoch. Die Ausstellung zeige das Verhältnis zwischenEuropa und Orient zur Zeit der beiden großen Herrscher des 12.Jahrhunderts, Sultan Saladin (1138-1193) und Richard Löwenherz (1157-1199).
Im Zentrum der Sonderschau ist im überdachten Lichthof des Museumsein überdimensionales sechs mal vier Meter großes, aufgeschlagenesBuch, welches leuchtet. Auf der einen Buchseite sehen die BesucherKreuzfahrer und Moslems kämpfen, auf der anderen Seite spielen beideGruppen friedlich Schach. Unter dem Buch befindet sich ein zehn Malfünf Meter großes Wasserbecken, auf dessen Grund sich als Mosaik diemittelalterliche Karte des himmlischen Jerusalems befindet.
Zu den ausgestellten Reliquien gehört den Angaben zufolge das BlutJesus aus einem arabischen Bergkristallfläschchen. Aus demHalberstädter Domschatz sind ein Splitter vom Kreuz Jesus, einKästchen mit Teilen des Schwammes, von dem Jesus laut Bibelbericht amKreuz trank, und ein mumifizierter Finger des heiligen Nikolaus zusehen. Reliquien sind Teile von Heiligen oder Gegenstände, die ihnenzugeordnet werden.
Die Ausstellung dauert bis zum 12. Februar 2006. Damit wolle dasLandesmuseum zugleich an den Ausstellungserfolg mit der 3600 Jahrealten «Himmelsscheibe von Nebra» anknüpfen, die Tausende Besucher ausdem In- und Ausland nach Halle zog. «Die neue Schau zeigt auch dasbislang unbekannte Kapitel der Kreuzfahrer aus Mitteldeutschland»,sagte Meller. Orte der Kreuzfahrer in Sachsen-Anhalt seien zumBeispiel die Stiftskirchen Gernrode und Petersberg bei Halle, dieDoppelkapelle in Landsberg und die Templerkapelle von Mücheln. Teiledes Domschatzes von Halberstadt stammten den Angaben zufolge aus derPlünderung von Konstantinopel.
Die Ausstellung wird nach Halle in Oldenburg (5. März bis 2. Juli2006) und im Reiss-Engelhorn-Museum in Mannheim (23. Juli bis 5.November 2006) gezeigt.

