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70. Jahrestag der Bombardierung Magdeburgs 70. Jahrestag der Bombardierung Magdeburgs: Magdeburger wehren sich gegen Nazis

16.01.2015, 12:03
Gedenkfeier auf dem Westfriedhof in Magdeburg: Am 16. Januar 1945 war Magdeburg mit Bomben zu einem großen Teil zerstört worden, Tausende Menschen starben.
Gedenkfeier auf dem Westfriedhof in Magdeburg: Am 16. Januar 1945 war Magdeburg mit Bomben zu einem großen Teil zerstört worden, Tausende Menschen starben. dpa Lizenz

Magdeburg - Am Freitag jährt sich der Tag der Bombardierung Magdeburgs zum 70. Mal. Aus diesem Grund finden in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts am 16. und 17. Januar rund 30 Versammlungen mit bis zu 10.000 Menschen statt. So organisiert das "Bündnis gegen Rechts Magdeburg" am 17. Januar die "7. Meile der Demokratie". Entlang des Breiten Weg finden von 12 bis 16 Uhr vielfältige und friedliche Aktionen statt. Über 160 beteiligte Akteure wollen gemeinsam ein deutliches Zeichen für ein demokratisches und weltoffenes Magdeburg setzen. Das abwechslungsreiche Programm bietet unter anderem Ausstellungen, Infostände, Musik, Kultur, Mahnwachen und Gedenken. Die Auftaktkundgebung wird von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper eröffnet und beginnt um 12 Uhr auf der Bühne am Alten Markt. Auch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff wird hier zu Wort kommen. Ab 14 Uhr findet in der Kathedralkirche St. Sebastian unter anderem die Aktion "Gedenkzeit für die Opfer Rechter Gewalt" statt.

Eine Übersicht über alle Veranstaltung im Rahmen der "7. Meile der Demokratie" finden Sie hier:

Rechtsextremisten sagen Demonstration kurzfristig ab

Bereits Freitagabend war ein Demonstrationszug von Rechtsextremisten durch rund 1000 Gegendemonstranten gestoppt worden. Es hatte an mehreren Stellen der Stadt Proteste gegen den Aufmarsch der Rechtsextremen gegeben. Ursprünglich hatten Rechtsextreme auch für Samstag eine Demonstration geplant, nahmen die Anmeldung laut Polizei aber am Freitag wieder zurück. Die geplanten 19 Gegenveranstaltungen werden am Samstag nach Polizeiangaben dennoch stattfinden.

Die Polizei wird nach eigenen Angaben mit mehreren Einsatzhundertschaften aus mehreren Bundesländern vor Ort präsent sein und die Veranstaltungen begleiten. Sie appelliert an alle Veranstaltungsteilnehmer, friedlich zu demonstrieren und sich von potentiellen Gewalt- und Straftätern zu distanzieren. Für Anfragen im Zusammenhang mit dem Demonstrationsgeschehen hat die Magdeburger Polizei unter der Nummer 0391/5461690 außerdem ein Bürgertelefon eingerichtet, das am Freitag ab 14 Uhr und am Samstag ab 11 Uhr erreichbar ist.

"Storch Heinar" - Plakate tauchen im Stadtgebiet auf

Wie die Polizei mitteilte, tauchten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag außerdem mehrere Plakate der Initiative "Storch Heinar" im Stadtgebiet auf. Auf ihnen ist der Slogan "Nazis einen Vogel zeigen" zu lesen. Julian Barlen, der Projektkoordinator des satirischen Antifa-Projektes "Storch Heinar" ist, teilte auf MZ-Anfrage mit, dass die Plakataktion gemeinsam mit Bürgern Magdeburgs geplant wurde. Mit der Aktion soll ein politisches Zeichen gegen den Aufmarsch der Rechtsradikalen gesetzt werden. Die politische Plakatierung wurde mit dem Ordnungsamt der Stadt abgestimmt und vom SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt in Auftrag gegeben. (mz/elik)

Ähnlich wie dieses "Storch Heinar"-Plakat, welches auf Twitter geteilt wurde, sehen auch die Plakate im Magdeburger Stadtgebiet aus: