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Züchter verliebt in Kurzhaar

Von Uta Kunick 10.02.2008, 17:21

Rehmsdorf/MZ. - Thomas Schleich hat seine Wahl getroffen. Der Dalmatiner-Rex aus dem Käfig mit der Nummer 56 soll es sein. Das Kurzhaarkaninchen mit weißem Fell und schwarzen Punkten war von den Preisrichtern mit dem Prädikat "hervorragend" bewertet worden.

"Ich möchte den Rammler gleich mitnehmen", sagt der Mann aus Gladitz, reicht das Geld rüber und wartet, bis der Kauf ordnungsgemäß im Buch eingetragen ist. Wenige Minuten später wird das Tier im Transportbehälter verstaut.

Schleich züchtet seit drei Jahren Kaninchen dieser Rasse. 25 Tiere hat er zu Hause im Stall, darunter zwei Häsinnen. "Es ist gar nicht so einfach, frisches Blut für die Nachzucht zu bekommen", spricht der Gladitzer aus Erfahrung. Die aus Frankreich stammende Rasse sei auf Ausstellungen wenig vertreten. Schleich freut sich, dass er in Rehmsdorf fündig geworden ist und seinen beiden Häsinnen zu Hause ein Prachtexemplar präsentieren kann. "Es ist in diesem Zuchtjahr die letzte Gelegenheit, um frisches Blut für die Nachzucht zu kaufen", sagt der Züchter mit Blick auf die zu Ende gehende Zuchtsaison 2007.

Die jüngsten Besucher zieht es an jenem Vormittag zu einem Gehege, in dem sich eine Häsin mit ihren sieben Jungen tummelt. Für den kleinen "Streichelzoo", den es das erste Mal gibt, zeichnet Vereinsmitglied Dieter Meuschke verantwortlich. Er hat das Gitter bauen lassen und die Tiere mitgebracht.

Ausstellungsleiter Knut Köhler ist zufrieden. 200 Ausstellungstiere, das gab es in den letzten Jahren zur Rammlerschau nie. "Sonst kamen immer 120 bis 130 zusammen", erzählt er. Weil ein Preisrichter auf einer Ausstellung im Schnitt zwischen 70 und 80 Tiere bewertet, musste der Kleintierzuchtverein dieses Mal noch nach einem dritten Mann Ausschau halten. Die drei Preisrichter walten schon einen Tag vor der Ausstellungseröffnung ihres Amtes und zeichnen vier von 200 Rammlern mit dem Höchst- Prädikat "vorzüglich" aus. 60 Prozent der männlichen Ausstellungstiere erhalten ein "hervorragend". Insgesamt beteiligen sich 57 Züchter aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt an der Schau, auf der Langohren in 40 verschiedenen Rassen und Farbschlägen zu bewundern sind. Auch seltene Rassen wie Castor-Rex, Weiß-Rex und Dalmatiner-Rex werden gezeigt.

Am letzten Ausstellungstag werden die besten Züchter für ihre Zuchtergebnisse mit Pokalen geehrt. Auch Urkunden zählen dazu. Die sind mit einem eingescannten Foto der ausgezeichneten Tiere versehen. Eine Arbeit, die sich Helga Haugk auf den Tisch gezogen hat. "Sie fertigt auch die Ausstellungskataloge an", lobt Knut Köhler das Engagement der Könderitzerin, deren Mann Jürgen schon viele Jahre Mitglied im Kleintierzuchtverein Rehmsdorf ist.