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Zeitzer Geschäfte werden digital Zeitzer Geschäfte werden digital: Wenn die Kasse online geht

Von Isabell Bergner 29.09.2019, 06:00
Katrin Müller (l.) hat sich für ihr Modegeschäft von Isabell Wanner eine Online-Kasse einrichten lassen.
Katrin Müller (l.) hat sich für ihr Modegeschäft von Isabell Wanner eine Online-Kasse einrichten lassen. Hartmut Krimmer

Zeitz - Die Digitalisierung macht vor kaum einem Lebensbereich Halt - das bekommen auch Zeitzer Geschäfte zu spüren. So sieht die Kassenrichtlinie aus dem Jahr 2010 vor, dass die Systeme alle Vorgänge als Daten speichern, also beispielsweise alle Einnahmen und Ausgaben digital erfassen. Ab 2020 ist nun gesetzlich vorgeschrieben, dass diese Daten vor Manipulationen gesichert sein müssen und digital für spontane Kontrollen durch die Behörde bereit stehen.

Katrin Müller, Inhaberin der Boutique Milano in der Judenstraße, hat sich für die neuen Anforderungen gewappnet - und ist sogar noch einen Schritt weitergegangen. Statt ihre alte Kasse aufzurüsten hat sie gleich komplett auf online umgestellt. Ihre neue Kasse läuft übers Internet, dort werden auch die Daten entsprechend der gesetzlichen Vorschrift gespeichert.

„So kann ich jederzeit Rechnungen und Belege ausdrucken“

„So kann ich jederzeit Rechnungen und Belege ausdrucken und muss nichts mehr handschriftlich machen“, sagt Müller über die neu gewonnen Vorteile. „Oder wenn ein Kunde nach einem Monat wiederkommt, seinen Bon aber verloren hat, dann finde ich den verkauften Artikel ganz einfach im System.“

Dafür nutzt Müller ihren Laptop, über den sie die Software bedient. Wenn ein Kunde einen Artikel kauft, dann gibt sie Produkt und Preis dort ein. Das Online-Programm kann noch viel mehr, weiß Isabell Wanner von der Zeitzer Firma Wunds Datensysteme, die die Software an die Bedürfnisse der Ladenbetreiberin angepasst hat.

„Irgendwann kommt es sowieso, dass alles digitalisiert sein muss.“

„Neben der Kassenfunktion lassen sich damit Kundenkontakte managen, Termine planen oder E-Mails schreiben“, erklärt Wanner. Die Software komme nicht aus ihrem Haus, die Anforderungen für Kassensysteme seien sehr speziell und arbeitet daher mit einem Partner zusammen, der eine solche Anwendung entwickelt hat.

Bei einer MZ-Umfrage unter Zeitzer Händlern stellte sich heraus, dass mindestens zwei weitere Geschäfte in der Stadt ein Online-System nutzen. Auch sie haben die neuen gesetzlichen Anforderungen an die Sicherung der Daten im Blick. „Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema. Mit einem Update wird das System daran angepasst“, sagt Mareen Warnicke vom Laden Spielzeitz am Rossmarkt. Sie nutzt das Online-System von Anfang an.

„Irgendwann kommt es sowieso, dass alles digitalisiert sein muss.“ Auch Anja Rudorf nutzt seit der Eröffnung ihres Schuhladens in der Kramersstraße ein Online-System. „Da kann man alles haarklein nachverfolgen“, erklärt Rudorf. Preislich halte sich die Anschaffung von Hard- und Software im Rahmen, findet sie. (mz)