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Skandal-Wartehäuschen Zeitz: Skandal-Wartehäuschen - Dach ragt zu weit heraus - Busse kommen nicht an Haltestelle

Von Angelika Andräs 21.12.2018, 07:00
Das Dach des Buswartehäuschens steht zu weit vor. Die Haltestelle kann nicht angefahren werden.
Das Dach des Buswartehäuschens steht zu weit vor. Die Haltestelle kann nicht angefahren werden. Angelika Andräs

Zeitz - Die unendliche Geschichte geht weiter: Die Bushaltestelle an der Braustraße in Zeitz kann nicht angefahren werden. Der Grund dafür ist das Wartehäuschen. Jenes Wartehäuschen, um das es seit Monaten Streit gibt, weil der Eigentümer der Häuser dahinter nicht will, dass es direkt vor seinem Schaufenster steht. Jetzt geht es aber um etwas anderes: „Das Dach ragt zu weit hinaus“, bestätigt die Personenverkehrsgesellschaft (PVG) des Burgenlandkreises.

„Die Abnahme konnte nicht erfolgen, weil es bautechnische Mängel gibt“, sagt Geschäftsführer Lutz Däumler. Das Dach rage zu weit in das Lichtraumprofil der Busse, also den Bereich, der von der Busgröße her benötigt wird, um an der Haltestelle anzuhalten. Die Folge: Sie kann nicht angefahren werden.

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Däumler verweist deutlich darauf, dass für das Wartehäuschen allein die Stadt zuständig sei - für Pflasterung, Borde, Unterstand. Also müsse jetzt auch die Stadt handeln. Wird sie auch, wie Theo Immisch, Fachbereichsleiter Technisches Zeitz bestätigt. Ja, es gebe Schwierigkeiten wegen des vorstehenden Daches des Buswartehäuschens in der Braustraße.

„Dies ist erst einmal grundsätzlich richtig, obwohl das Wartehäuschen gemäß der geltenden Vorschriften und Richtlinien aufgestellt wurde“, so Immisch, „es liegt hier also weder ein Planungsfehler durch das beauftragte Büro noch ein Ausführungsfehler der Baufirma vor.“ Das Problem ist demnach der Örtlichkeit geschuldet: „Allerdings wird durch den von der Regel abweichender Radius der Busbucht beim Einfahren der Busse der Abstand zwischen Außenspiegel und Dach sehr gering, so dass nach einem gemeinsamen Ortstermin mit der PVG entschieden wurde, die Wartehalle etwas zu drehen.“ Dabei bleibe der Abstand zwischen Rückseite und Gebäudefront immer noch deutlich größer als 1,50 Meter, so dass also die Mindestdurchgangsbreite erhalten bliebe.

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Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, das Problem noch in dieser Woche zu lösen, wie Immisch erläutert, aber aufgrund der Witterung und der noch nicht vorliegenden Angebote der Firmen werde die Korrektur erst Anfang des neuen Jahres erfolgen. Bis dahin fährt die PVG weiterhin die Bedarfshaltestelle am Altmarkt an - wie auch während der Bauzeit der Busbucht.

Die Stadt Zeitz hält auch weiterhin an dem jetzigen Standort des Buswartehäuschens fest, da vor allem den mobilitätseingeschränkten Fahrgästen ein weiterer Weg von einem Buswartehäuschen zur Haltestelle nicht zuzumuten sei. Ob das wirklich alle Mobilitätseingeschränkten so sehen? Ein Rollstuhlfahrer, der vor Ort sehr erstaunt war, als er das kleine rote Schild mit Hinweis auf die Ersatzhaltestelle entdeckte, meinte: „So wie das Häuschen steht, ist es Mist, ich komme davor nicht vorbei“, meint er, „und dahinter wird es in jedem Fall eng, wenn da Leute beim Ein- und Aussteigen rumwuseln.“ (mz)