Zeitz Zeitz: Prominente gehen bei Andre Krause ein und aus
Zeitz/MZ. - "Nein, extra Menü habe ich nicht zubereitet", plaudert Krause aus dem Nähkästchen. Nguyen entschied sich für einen großen Salat mit Putenbrust und trank dazu Cola. Stolz zeigt Krause die jüngste Eintragung im Gästebuch. "Vielen Dank für die gute Bewirtung", schrieb Nguyen, hinterließ ein Smiley und ein Autogramm. "Na ja, viel erzählt haben wir ja nicht. Ich halte mich in solchen Fällen dezent zurück", sagt Krause, denn der Turner war nicht der erste prominente Gast.
Ein Wildecker Herzbube, Stefan Mross, Ministerpräsident Wolfgang Böhmert (CDU), Innenminister Hoevelmann, Ministerin Heidrun Heidecke stehen im Gästebuch. Stolz zeigt Krause auf das Autogramm von Uwe Ampler. Der Radsportler und vierfache Gewinner der Friedensfahrt besuchte im Januar 2001 die Stadt. "Ich habe ihn sofort erkannt, darüber hat sich Ampler sehr gefreut, denn immerhin war es so etwa zehn Jahr nach seiner aktiven Zeit", erzählt Krause. Ein Dank "für die nette Bewirtung und den guten Tropfen Rotwein", hinterlässt Ampler im Gästebuch.
Auf gar keinen Fall wollte Volksmusikstar Stefan Mross erkannt werden. Er weilte im Dezember 2008 hier und hatte einen Auftritt im Hyzet-Klubhaus. "Mross hatte eine schwarze Strickmütze auf und diese tief ins Gesicht gezogen", verrät Krause. An diesem Tag hatte er mächtig geschwitzt, denn Mross wollte auf keinen Fall erkannt werden. Andererseits saß eine muntere Frauenrunde zu einer Weihnachtsfeier im Lokal. "Wenn sie den Star der Volksmusik erkannt hätten . . . ", schüttelt Krause nachdenklich den Kopf. Doch am Ende steht im Gästebuch: "Erinnerung an den 16. Dezember 2008, alles Gute Dein Bayer", und dann die Unterschrift von Mross.
Nahezu freundschaftlich und voller Herzlichkeit sei hingegen die Begegnung mit Wolfgang Schwalm, einem Teil der Wildecker Herzbuben gewesen. "Na ja, der Dicke hat fast eine ganze Bank für sich gebraucht. Aber er war ausgesprochen nett und wir haben uns bis früh um vier Witze erzählt", sagt der Wirt. Der Herzbube war des Lobes voll für das Lokal, dankte für gut gekühltes Bier, tollen Service und nette Leute. "Das gibt es nur in Alt-Zeitz. Wir kommen gerne wieder", schrieb der Prominente am 1. Juni 2006.
Fast schon unheimlich war hingegen die Begegnung mit Politikern. Beim einstigen Innenminister von Sachsen-Anhalt, Holger Hövelmann (SPD) , fuhren gleich drei Limousinen vor, Bodyguards sprangen hinein und mischten sich "unauffällig" unter die anderen Gäste. Deutlich lockerer ging es beim ehemaligen Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer zu. "Er betrachtete die Skatblätter an der Wand und sagte, er würde gern mal wieder Skat spielen", erinnert sich Krause an die Prominenz, die zur Eröffnung der Kulturkirche im Franziskanerkloster in Zeitz weilte. Zufällig traf sich die Skatrunde am nächsten Tag und der Wirt lud den Ministerpräsidenten ein. "Meine Frau hätte bestimmt etwas dagegen, wenn ich morgen schon wieder nach Zeitz fahre", sagte Böhmer und lehnte die Einladung zum Skat ab.