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"Hirnlose Krakeleien"  Zeitz: Graffiti an Mauern und Fassaden im Wochenbett

Von Torsten Gerbank 23.01.2018, 09:41
Die Schmierereien an Fassaden im Zeitzer Wochenbett bleiben vorerst dran.
Die Schmierereien an Fassaden im Zeitzer Wochenbett bleiben vorerst dran. Hartmut Krimmer

Zeitz - Unbekannte haben sich im Zeitzer Wochenbett ausgetobt und dort Fassaden, Wände und das Glas einer Straßenlaterne beschmiert. Und das in einer Art und Weise und Konzentration, die in Zeitz ihresgleichen sucht.

Es sind weder Bilder noch Schriftzeichen, die irgendeinen Sinn ergeben, was nun die Wände verschandelt. Als „hirnlose Krakeleien“ bezeichnet ein Passant, der anonym bleiben möchte, die Schmierereien. Immer wieder komme etwas hinzu, so der Mann, der regelmäßig durch das Wochenbett geht. Gemeint ist damit die Verbindung zwischen Steinstraße und Brühl. Das Wochenbett gilt als Wiege von Zeitz, bunte Schmierereien verunstaltet es.

Die Stadt hat nach eigenen Angaben am 19. Januar Anzeige erstattet. Hintergrund ist laut Mitteilung von Pressesprecherin Kathrin Nerling „Sachbeschädigung durch Aufbringen sichtbarer Elemente an stadteigenen Flächen, hier Mauerwerk in der Steinstraße“.

Weiter heißt es, die Stadt bedaure es sehr, dass der älteste Teil der Stadt derart verschandelt wurde. Und: Zur weiteren Verfahrensweise, dazu zähle die Reinigung der Fläche, könne frühestens Mitte dieser Woche etwas gesagt werden. In einer geschlossenen Facebook-Gruppe heißt es, dass die Schmierereien bereits über längere Zeit immer weiter zugenommen haben.

Dort werden auch Forderungen nach empfindlicher Bestrafung der Täter laut: „Mit Zahnbürste und auf den Knien, aber ohne Knieschutz, sollten die Täter die Wände schrubben“, heißt es da unter anderem.

Laut Polizei hat es von Privatpersonen am 26. Dezember eine Anzeige gegeben. Am Tatort konnte auch eine Sprayflasche sichergestellt werden. Die Ermittlungen laufen.

Nach Polizeiangaben werden im Burgenlandkreis pro Jahr durchschnittlich rund 100 Graffitischmierereien angezeigt. Derartige Sachbeschädigungen geschehen vor allem an Fassaden und Mauern, aber auch an Pkw. In letztgenannten Fällen handelt es sich laut Polizei oft um Beziehungstaten, also um gezielte Angriffe. Sich gegen Schmierereien an Fassaden und Wänden zu schützen, ist nicht einfach.

Wie Polizeisprecherin Gesine Kerwien sagte, könne es zum Beispiel helfen, Hecken oder anderes Grün vor Mauern zu pflanzen. Ein weiterer Tipp: Kriminelle scheuen das Licht. Soll heißen, dass es sinnvoll sein kann, sich mit Beleuchtung gegen Schmierereien zu schützen. Dazu eignen sich zum Beispiel Lampen mit Bewegungsmeldern.

››Hinweise nimmt das Polizeirevier Burgenlandkreis telefonisch unter 03443/2820 entgegen. (mz)

Auch historische Mauern wurden verunstaltet.
Auch historische Mauern wurden verunstaltet.
Hartmut Krimmer