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Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiel Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiel: Zeitzer Kartenzauber

Von Tobias Heyner 01.04.2014, 17:15

Zeitz/MZ - Zum bereits dritten Mal in Folge fand die Regionalmeisterschaft Sachsens im Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiel (siehe „Was ist das?“) am Samstag im Zeitzer Haus der Jugend statt. „Eine nette kleine Tradition, die sich da entwickelt hat“, fand Stefan Pöschel vom „Schuppen“, wie die Einrichtung auch genannt wird. Die Teilnehmerzahl fiel dieses Mal jedoch etwas dürftiger aus als in den Jahren zuvor: 52 Spieler aus sechs verschiedenen Bundesländern - die meisten davon aus Thüringen - hatten sich in Zeitz eingefunden, um ihren Sachsen-Meister zu ermitteln - ganze 20 weniger als noch im vergangenen Jahr. „Noch zehn Leute weniger und es hätte sogar der Platz im Laden für die Durchführung ausgereicht“, meinte Sven Müller vom City Comics Leipzig, welches für die Durchführung des Turniers verantwortlich war, „aber man weiß ja vorher nie, wie viele am Ende wirklich erscheinen. Und so werden wir wohl auch im kommenden Jahr wieder nach Zeitz kommen.“

Hatte 2013 zumindest noch ein Einheimischer am sogenannten „State Open Championship“ teilgenommen, so lag die Zeitzer Beteiligung in diesem Jahr bei null Prozent. „Vor noch nicht allzu langer Zeit gab es ja noch einen regelmäßigen Yu-Gi-Oh!-Treff in unserer Einrichtung. Aber seit der damalige Initiator diesen aus Zeitgründen nicht mehr betreut, ist offenbar die gesamte Szene verebbt“, glaubt Pöschel.

Geld aus Kartenverkauf reicht zum Leben

Das Yu-Gi-Oh!-Sammelkartenspiel basiert auf dem Manga (japanisches Gegenstück zum Comic) des Zeichners Kazuki Takahashi. Das Unternehmen Konami veröffentlichte das Spiel 1998 in Japan, seit 2003 erfreut es sich auch in den USA und Europa ungebrochener Beliebtheit. Ziel des Spiels ist es, die Lebenspunkte des Gegners auf Null zu reduzieren. Dafür verwenden die Spieler Monster, Zauber und Fallen in Kartenform. Aktuell existieren über 6 000 verschiedene Karten.

Die übrigen Teilnehmer von auswärts störte das wenig. Sie ließen in sechs spannenden Vorrunden und drei mindestens genauso heiß umkämpften K.o.-Runden ihre Karten zaubern. Unter den 52 Akteuren befand sich auch Jens Eckardt aus Halle. Der 21-jährige BWL-Student ist nicht nur ein aktiver Spieler des beliebten japanischen Kartenspiels, sondern finanziert sich auch sein Studium mit seinem Hobby. „Ich verkaufe die Einzelkarten auf Turnieren und über das Internet. Der Erlös ist gut, reicht locker zur Finanzierung meiner fixen Kosten und noch darüber hinaus“, gab Eckardt zu verstehen, „pro Woche verschicke ich durchschnittlich um die 150 Briefe in die verschiedensten europäischen Länder.“

Zudem sei es auch noch praktisch ausgeübte Marktwirtschaft und somit sogar irgendwie die reelle Anwendung seines Studienganges. Außerdem veranstalte er auch selbst Turniere mittlerer Größe in seiner Heimatstadt Halle. Er selbst schlug sich in Zeitz ebenfalls nicht schlecht, kam bis unter die besten Vier.

Infernale Erzunterweltler sichern Sieg

Über den ordnungsgemäßen Ablauf der Veranstaltung wachte der 24-jährige Eric Münster aus Leipzig. Er ist häufig als Schiedsrichter für Konami, die Firma hinter dem Spiel, im Einsatz und betreut neben den Turnieren in Zeitz auch regelmäßig andere Wettkämpfe in Mitteldeutschland. Selbst im Ausland war er schon des Öfteren im Einsatz: „Im Rahmen einer sogenannten Yu-Gi-Oh! Championship Series durfte ich beispielsweise nach Lille (Frankreich) reisen und dort mit meinem Regelwissen nützlich sein“, berichtete der Student aus Leipzig. Die meisten Fragen seien aber gar nicht so kompliziert. „Die Spieler müssten nur genauer die Effekte ihrer Karten durchlesen“, erklärte er.

Der Vorjahressieger Harald Rose aus Berlin konnte sich dieses Mal nicht bis in die Playoffs durchspielen. Somit war die Krone neu zu vergeben. Eine tolle Trophäe sowie 48 Kartenpackungen und eine Spielunterlage sicherte sich am Ende der erst 16-jährige Marius Miksch aus Dresden. Er vertraute auf ein Deck voller Monster namens „Infernale Erzunterweltler“.