Würchwitz Weingut Würchwitz Weingut: Nachwuchs wird Winzer

würchwitz/MZ - Die Familie Triebe hat drei Kinder. Die älteren sind wie der Vater Hubertus Triebe Landwirt geworden, arbeiten nach der Lehre jetzt mit ihm zusammen. Doch die jüngste Tochter, die 17-jährige Annemarie, wollte Winzer werden. „Diesen Beruf hat sie sich selbst ausgesucht“, sagt die 43-jährige Mutter Grit Triebe. Das bestätigt sie, ob sie das Geschäft der Mutter übernehmen will, weiß sie noch nicht. Schließlich dauert die Ausbildung als Winzerin drei Jahre. Im Dienstleistungszentrum des Landes Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach wird sie unterrichtet. Weit weg vom heimischen Hof in Würchwitz lernt sie Traubenerzeugung, Kellerwirtschaft und das Vermarkten der Weine. Aber wenn sie zu Hause ist, lernt sie dazu. Da geht es nicht nur um das Verkaufen der Weine, die die Familie mit dem Kellermeister Hartmut Duchrow selbst herstellt. Sie ist auch unterwegs, wenn die Trauben vom Salsitzer Englischen Garten abgenommen werden und das Weingebiet gepflegt wird.
Ob Annemarie mal eine Weinprinzessin in der Zeitzer Region wird, kann sie sich jetzt nicht vorstellen. Grit Triebe meint schon, aber es ist die Entscheidung der Tochter, ob sie mal an einem Wettbewerb teilnimmt.
Vor sieben Jahren haben sie ihren Hof in Würchwitz als Weingut umgebaut. Seitdem verarbeiten sie Trauben vom Salsitzer Englischen Garten dort selbst. „Wir stellen aber auch eigenen Sekt her“, sagt die Inhaberin des Wein- und Sektgutes Grit Triebe. Die Trauben nutzen sie vom Weinberg in Wendelstein bei Memleben. Insgesamt fünf Angestellte hat sie.
Zwar finden die Weinliebhaber den Weg zur Vinothek nach Würchwitz, meint sie. Aber die Werbung ist wichtig für den Verkauf vom eigenen edlen Tropfen. Es geht auch um die Qualität der Weine. Triebes lassen die besten Weine prüfen und haben zwei Goldmedaillen bei der internationalen Weintrophy in Berlin gewonnen. Die erste Medaille war für Bacchus, trocken aus dem Jahrgang 2012 aus dem Salsitzer Englischen Garten, die zweite für Kerner Spätlesen, trocken, vom vergangenen Jahr vom Freyburger Schweigenberger. Die dritte Medaille für den Kerner Spätlese erhielten sie bei der Landesweinprämierung in diesem Monat in Naumburg.
Mit ihren guten Weinen präsentieren sie sich auch beim Winzerfest in Freyburg, nachdem sie lange Jahre nicht teilgenommen haben. Vom Freitag, 6., bis Sonntag, 8. September schenken sie Wein und Sekt aus in der Weinstraße auf dem Markt. „Unsere Hütte ist die Nummer 41“, sagt Grit Triebe. Und sie nehmen auch am Winzerfestumzug am Sonntag teil. Dafür dekorieren sie den Wagen noch um, sagt sie. In diesem Jahr widmen sie sich dem Motto „Junger Wein und alte Weiber sind der beste Zeitvertreiber...“ „Natürlich verschenken wir beim Umzug auch Gläser mit unserem Wein“, sagt sie.
In diesem Jahr machen sie im eigenen Hof wieder ein Federweisser-Weinfest in Würchwitz. Es ist ein Tag der Regionen und Erntedankfest. Da geht es nicht nur um Wein und um das Essen.
Es gibt auch Musik. Nicht nur die „Zeitzer Blasmusikanten“ treten auf. Wolfgang Schwalm, einer der Wildecker Herzbuben, der ganz in der Nähe wohnt, wollte unbedingt bei uns im Hof singen.