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Bunt gegen braun Wie ein Bündnis in Zeitz der AfD lautstark die Stirn bietet

19.05.2021, 11:30
Gut 130 Gegendemonstranten waren zur  AfD-Wahlkundgebung auf dem Altmarkt in Zeitz gekommen.
Gut 130 Gegendemonstranten waren zur AfD-Wahlkundgebung auf dem Altmarkt in Zeitz gekommen. (Foto: Peter Zielinski)

Zeitz - „Zeitz ist nicht braun!“ tönte es aus der Judenstraße. Dort waren gut 130 Teilnehmer dem Aufruf des Bündnisses für Vielfalt und Demokratie gefolgt. Die Veranstaltung, gegen die sich deren Aktion richtete, war die Wahlkundgebung der AfD auf dem Altmarkt, wo als Hauptredner der vom Verfassungsschutz überwachte AfD-Fraktionschef des Thüringer Landtages Björn Höcke angekündigt war. Bis zu 190 Teilnehmer waren dort versammelt, wie Polizeisprecherin Gesine Kerwien bestätigte.

Beide Veranstaltungen liefen unter Beachtung der Corona-Regeln, also Mund-Nasen-Bedeckung und Mindestabstand von 1,50 Meter, ohne Zwischenfälle ab. Während in der Judenstraße immer wieder skandiert wurde „Nazis raus“ oder der Schweizer Künstler Beat Toniolo rief „Höckilein, Nazischwein!“ hörte man auf dem Altmarkt sehr oft „unsere Heimat“ und „unser Deutschland“, für das man kämpfen müsse. Ab und an gingen verbale Angriffe hin und her.

Bei der Gegenkundgebung gab es ein offenes Mikrofon

Hätte sich angedeutet, dass sich daraus mehr entwickeln könnte, wäre die Polizei, die mit einem Großaufgebot vor Ort war, offensichtlich gut vorbereitet gewesen. Es blieb beim verbalen Schlagabtausch. Neben AfD-Rechtsaußen Höcke sprachen Parteimitglieder aus Landtag und Bundestag, die auch für den Zeitzer Kandidaten Lothar Waehler warben, der zur Landtagswahl am 6. Juni antritt.

Bei der Gegenkundgebung gab es ein offenes Mikrofon, nachdem unter anderem der Ex-Ortsbürgermeister von Tröglitz Marcus Nierth gesprochen hatte. Auch die Landtagsabgeordnete der Linken und deren Landtagskandidatin Katja Bahlmann ergriff das Wort. Sie betonte, dass Zeitz nicht braun sei, sondern bunt. Die Teilnehmer der Gegenkundgebung mit einer Mischung aus Jung und Alt, Vertretern von Linken, Zeitz 21 oder Die Partei und Fridays for Future standen dafür. (mz/and)