Wintereinbruch im Burgenlandkreis: Wetter aktuell im Burgenlandkreis: Autofahrer in Zeitz eiskalt erwischt

Zeitz/Halle - Dichter Schneefall sorgt seit Dienstagnachmittag im südlichen Sachsen-Anhalt für Behinderungen im Straßen- und Flugverkehr. Der Deutsche Wetterdienst in Leipzig rechnet damit, dass es noch bis Mittwochmittag schneien wird.

„Wir gehen davon aus, dass zehn Zentimeter oder mehr Schnee auch im Tiefland fallen. Das dürfte vor allem Auswirkungen auf den morgendlichen Berufsverkehr haben“, sagte Meteorologe Jens Oehmichen am späten Dienstagabend der MZ.

Der Busverkehr im Burgenlandkreis ist nach dem Wintereinbruch vom Dienstagnachmittag am Mittwoch zunächst nur eingeschränkt möglich. Das hat die Kreisverwaltung über das Katastrophenwarnsystem Katwarn bekanntgegeben. Wer mit dem Bus fahren wolle, könne sich über die Rufnummer 03445/231622 informieren, heißt es. Die Personenverkehrsgesellschaft Burgenlandkreis hatte am Dienstag gegen 17.30 Uhr den Busverkehr bis auf Ausnahmen eingestellt.

Unter dem Post reagierten viele Nutzer darauf mit Nachfragen, welche Linie nun konkret fahre. Besonders Eltern zeigen sich verunsichert, ob der Schulbus ihrer Kinder am Mittwoch fahre oder nicht. Einige kündigten an, ihre Kinder bei den Witterungsbedingungen lieber zu Hause zu lassen. 

Bereits am Dienstag war der Busverkehr im Burgenlandkreis fast vollständig zum Erliegen gekommen. Wenn, wie in Zeitz, überhaupt noch Busse fuhren, dann kamen sie nach Angaben von Lutz Däumler, Chef der Personenverkehrsgesellschaft (PVG), mit großer Verspätung. Eltern wurde empfohlen, sich am Morgen direkt bei der PVG zu erkundigen. 

Allein in Osterfeld waren am Dienstag laut Wetterdienst zehn Zentimeter Schnee gefallen. Auf der A9 zwischen Osterfeld und Weißenfels sorgte die weiße Masse am frühen Abend für Glätte und extrem schlechte Sichtverhältnisse. Im Bereich Rippachtal ereigneten sich bis 18.30 Uhr ganze acht Unfälle, berichtet der Sprecher der Autobahnpolizei Veit Richter. 

Die Straßenmarkierungen waren größtenteils überschneit und boten den Autofahrern kaum Orientierung. Gerade die Auf- und Abfahrten hatten sich zudem zu riskanten Schlitterbahnen entwickelt. Gegen halb sieben rollte der Verkehr Richtung Berlin in Anbetracht der Umstände relativ zügig. Auf der Gegenfahrbahn, Richtung München, ging es dagegen nur sehr zäh voran. 

Auch auf der B 180 bei Zeitz lief der Verkehr nur schleppend. Grund war die völlig überschneite Fahrbahn. Die meisten Fahrzeuge bewegten sich nicht schneller als mit 50 Kilometern pro Stunde. Am sogenannten Wethauer Berg bei Naumburg ging nichts mehr.

Schneller als 40, 50 Kilometer pro Stunde war auch auf der Bundesstraße 2 durch die Elsteraue kein Vorwärtskommen. Immerhin: Von liegengebliebenen Lkw oder von der Fahrbahn abgekommen Pkw keine Spur.

Die drei Autobahn- und sechs Straßenmeistereien in und um Halle schoben derweil Sonderschichten. „Ich kann nur an alle Fahrzeugführer appellieren, unsere Räumdienste auch durchzulassen und Straßen nicht zu blockieren“, sagte Uwe Langkammer, Präsident der Landesstraßenbaubehörde. Auf den Autobahnen würden die Winterdienste rund um die Uhr fahren, auf Bundes- und Landesstraßen zunächst bis tief in die Nacht. „Schon früh um 3 Uhr geht es dann wieder los, damit bis zum Beginn des Berufsverkehrs eine Tour auf den Straßen durch ist“, so Langkammer.

Auch am Flughafen Leipzig/Halle bekamen Reisende und das Personal den erneuten Wintereinbruch zu spüren. Mehrere Flüge konnten erst mit Verspätung starten oder mussten länger in der Luft bleiben, weil die Landebahnen verschneit waren. „Unser Winterdienst ist ununterbrochen im Einsatz“, sagte Flughafensprecher Uwe Schuhart. Eine von zwei Landebahnen, auf die man sich bei dem Schneefall nur noch konzentriere, werde immer wieder vom Schnee befreit. (mz)