Vier Frauen verteilen Schläge
Weißenfels/MZ. - Während Beatrice Müller (36) und Gudrun Bräuer (61) - beide sind Diplom-Textildesignerinnen - Vanessa Kautzsch (16) und Monique Liebers (17) Schauvorführungen präsentieren und zwischendurch den interessierten Besuchern Rede und Antwort stehen, läuft parallel ein Videofilm über die Klöppelschule, der sie in ihrer erzgebirgischen Heimat angehören.
Roswitha Heinold und ihre Tochter Marina Körsten aus Hohenmölsen zählen zu den ersten Gästen. "Ich bin begeistert", gibt Frau Heinold zu, die selbst seit 15 Jahren klöppelt und den Handarbeitszirkel im soziokulturellen Zentrum "Lindenhof" in der Kleinstadt leitet. "Dass man sogar Edelstahldraht zum Klöppeln verwenden kann, habe ich nicht gewusst", bekennt die aufgeschlossene Rentnerin. "Man lernt eben immer etwas Neues dazu, das ist schön", freut sich Sonja Klaus aus Lützen. Ebenso wie die 64-jährige Rentnerin will sich Gerda Schulze (69) aus Bad Dürrenberg Anregungen von dem Erzgebirglerinnen-Quartett holen. Die beiden Frauen, die sich ebenfalls auf die Kunst des Klöppelns verstehen und über die verschiedensten Techniken und Schläge fachsimpeln, werden nicht enttäuscht. Nebenbei erfahren sie noch eine Menge über die Stadt Annaberg-Buchholz, deren Sitten und Gebräuche in der Weihnachtszeit. Sie staunen darüber, dass sich die beiden jüngsten Klöpplerinnen Vanessa Kautzsch und Monique Liebers bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr mit der Kunst des Schlagens, Drehens und Kreuzens von Fäden beschäftigen. Ronald Wagner aus der Kreisstadt mischt sich unter die Schar der Frauen. "Meine Tochter absolviert in Annaberg ihre Ausbildung auf dem Gebiet der Kinderbetreuung", erzählt der Weißenfelser und bekommt prompt Auskunft, wo sich die Ausbildungsstätte befindet.