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Vermehrt Fälle von Tierquälerei  Vermehrt Fälle von Tierquälerei : Treibt ein Katzenhasser sein Unwesen in Zeitz?

Von Angelika Andräs 07.01.2020, 11:12
Der verletzte Kater in Theißen:  Das rechte Hinterbein war gebrochen, er musste operiert werden.
Der verletzte Kater in Theißen:  Das rechte Hinterbein war gebrochen, er musste operiert werden. Angelika Andräs

Zeitz - Seit Herbst vergangenen Jahres ist es in Zeitz gehäuft zu Fällen von Tierquälerei gekommen. Besonders betroffen waren Katzen. Im Fockendorfer Grund und in der Nähe vom Schützenplatz sind in den letzten Tagen des alten Jahres aber auch fragwürdige Wurstköder gefunden worden, die offensichtlich den Hunden galten, die dort regelmäßig unterwegs sind.

„Ich hätte es nicht ertragen, wenn dem Hund von meiner Mutti auch noch etwas passiert wäre“, erzählt Petra Schmalz, die drei Köder einsammelte, „im November wurden meiner Katze bereits die Hinterbeine gebrochen, ich habe sie erst nach drei Tagen gefunden.“

Zertrümmerte Gliedmaßen: Vermehrt Fällen von Tierquälerei in Zeitz

Das ist allerdings nur einer von sechs Fällen, die in den letzten Wochen an die MZ herangetragen wurden. Drei Vorfälle ereigneten sich auch in Theißen. Zwei Katzen wurden dabei offensichtlich Gliedmaßen zertrümmert. „Ein Autounfall war es definitiv nicht“, erzählt eine Frau, „das hat auch der Arzt in der Tierklinik ausgeschlossen, wo wir am Sonntag gleich noch waren.

Die Brüche sahen so aus, als hätte jemand ganz gezielt auf die Hinterbeine geschlagen.“ Die dreijährige Katze erholte sich nur langsam. Freigängerin ist sie nicht mehr. „Sie traut sich keinen Schritt mehr vor die Tür“, so ihre Halterin, „aber das ist alles egal, wir sind nur froh, dass sie überlebt hat.“

Katzenhasser in Zeitz? - Betroffene glauben nicht an Zufall der Verletzungen

In einem anderen Fall war ein anderthalb Jahre alter Kater verschwunden. Nachdem die Halterin zwei Tage gesucht hatte, hatte der Kater sich mit letzter Kraft wieder bis nach Hause geschleppt. „Sein rechtes Hinterbein war gebrochen, und er war schon stark von Fliegenmaden befallen“, erzählt seine Halterin, „die sich vermutlich in den nächsten Stunden durch die Darmwand in den Bauchraum durchgebissen und ihn von innen aufgefressen hätten.“

Er wurde operiert und musste sechs Wochen ruhig gehalten werden. An einen Unfall glauben seine Menschen nicht. „Er ist sehr geschickt, hat großen Respekt vor Autos und hatte keine anderen Verletzungen, da kann man davon ausgehen, dass er nicht durch Kletter-, Auto- oder sonstigen Unfall zu Schaden kam.“

Hilfe und ein Gespräch in solchen Fällen beim Tierschutzverein Zeitz

Aber, wie auch in zwei weiteren Fällen, wo die an den Hinterbeinen und am Kopf verletzten Katzen nicht überlebten, gehen die Halter davon aus, dass ein Mensch für die Verletzungen verantwortlich ist. „Aber man kann es, selbst wenn man einen Verdacht hat, nicht behaupten“, meint die Theißenerin. Sie glaubt aber fest daran, dass hier ein oder mehrere Tierhasser unterwegs sind.

„Man ist dann so hilflos in solchen Situationen“, sagt auch Petra Schmalz, „man kann ja nicht einmal eine Anzeige erstatten, weil man nicht zu 100 Prozent beweisen kann, dass es kein Autounfall oder ein anderer blöder Unfall war.“ Hilfe, zumindest das Gespräch suchen kann man aber in solchen Fällen beim Tierschutzverein Zeitz. Das geht direkt im Tierheim an der Naumburger Straße oder telefonisch.

››Kontakt: 03441/21 95 19, alle Infos: www.tierheim-zeitz.de (mz)