Stadtbild Verlassen, vergessen, kaputt: Welche markanten Häuser in Zeitz von Leerstand und Verfall gezeichnet sind
Einige markante Gebäude in Zeitz stehen nicht nur schon lange leer, sondern verfallen zunehmend. Wo der desolate Zustand wirklich ins Auge fällt und Leser ärgert.

Zeitz/MZ - Stadtbildprägende Gebäude, die leerstehen und zunehmend verfallen, gibt es in Zeitz nicht nur in der Rahnestraße. Auch im Brühl sind noch solche Gebäude auf der Ostseite erhalten. Die letzten der Brühlhäuser. Alle anderen fielen bereits der Abrissbirne zum Opfer. Angesichts der Bebauungspläne, die unmittelbar hinter der Häuserreihe umgesetzt werden sollen, fürchten nun viele Zeitzer, dass es auch hier zum Abriss kommt. So meldeten sich bereits fünf Leser, die dieses Thema ansprachen.
Die Gebäude sind in Privatbesitz, saniert oder gesichert wurde viele Jahre nichts. „Über den wahrscheinlich schlechten Bauzustand kann man nur spekulieren“, heißt es in einer Mail, „aber sicher dem Abriss näher, als einer Sanierung und Nutzung. Dabei wäre es gerade angesichts einer Neubebauung wichtig, alte Bausubstanz im Brühl zu bewahren.“

In der Rahnestraße trifft es gleich auf mehrere Gebäude zu. Besonders bekannt sind zwei: Das Geburtshaus von Otto Baensch, dem Erbauer des Nord-Ostsee-Kanals und das Haus Nummer 11. Im Jahr 1709 wurde die Rahnestraße 11 im barocken Stil mit verziertem Dreiecksgiebel und der Steinfigur des Hercules (Herkules, Herakles) als Symbol für Aktivität, Tapferkeit, und Mut gebaut. 1854/56 wurde im Hinterhaus, das vielen Zeitzern noch als Kinosaal bekannt ist, die Theaterbühne mit Zuschauersaal gebaut. Als Centralhalle, Theatersaal und Kino prägte das Gebäude über 100 Jahre das kulturelle Leben in Zeitz.

Nur ein paar leere Häuser weiter steht das Baensch-Haus. Otto Baensch wurde hier am Montag, 6. Juni 1825 im „Königlich-Preußischen Grenzpostamt“ als zweiter Sohn des Postsekretärs Carl August Friedrich Baensch und dessen Frau Juliane Friederike geborene Frölich geboren. Das Haus samt der Alten Post war bewohnt und genutzt. Nach 1990 kam der Leerstand, der Verfall begann. 2002 hatte die Stadtsanierung für 360.000 Euro die Grundsicherung der Bausubstanz finanziert. Dabei blieb es.