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Unternehmen aus Alttröglitz setzt auf Aufträge aus China

Von TORSTEN GERBANK 21.12.2009, 17:58

ALTTRÖGLITZ/ZEITZ/MZ. - Das Mitte des vergangenen Jahres neu gegründete Unternehmen hat seinen Sitz im Industriepark, in der Dr.-Bergius-Straße 17.

Die Firma befindet sich im Besitz der chinesischen Unternehmerin Minyan Fu und sieht ihre Zukunft zunächst auf dem Markt im Reich der Mitte. "Ziel ist es, dort komplette Brikettfabriken anzubieten", sagt Dieter Goedicke, technischer Geschäftsführer der Zemag. Den ersten 10-Millionen-Euro-Auftrag hat die in Alttröglitz ansässige Zemag in der Tasche. Sie baut eine Brikettfabrik im chinesischen Gebiet der Inneren Mongolei. Die dort produzierten Brikett, so Goedicke, sollen gleich nebenan vergast werden. Das Projekt war weltweit ausgeschrieben. Und es ist aus Goedickes Sicht eine Riesenchance für die Zemag. "Wenn die Fabrik läuft, hat der Name Zemag weltweit wieder Bedeutung." Das ist wichtig, schließlich sieht sie ihre Zukunft auch mit Vorhaben in Indonesien und in Australien. Im laufenden Projekt sollen Kernkomponenten wie Walzenpresse und Stahlgussteile für die Röhrentrockner in Deutschland gebaut werden. Mit im Boot ist die Silbitz Guss GmbH.

Ferner ist es Ziel, in China Fabriken zu errichten, in der Briketts hergestellt werden können, die über weite Strecken transportierbar sind. Das sei gar nicht so einfach, erklärt der Geschäftsführer. Denn in China ist Hartbraunkohle zu finden, die schlecht brikettierbar ist. Bindemittel müssten im Verlauf Produktion zugefügt werden. In den Gesprächen mit der Delegation aus China wird es genau um den Bau solcher Brikettfabriken gehen. Denn Kohlebriketts sollen künftig von der Inneren Mongolei aus über Schiene und Wasser bis Schanghai transportiert werden, ohne zu stauben, ohne zu zerfallen. In der Metropole wird das schwarze Gold dann wieder zermahlen und zur Energiegewinnung genutzt.

Derzeit besitzt die Zemag im Industriepark ein Verwaltungsgebäude. Doch weitere Investitionen sind bereits geplant. Ein Technikum soll entstehen, sozusagen als "Versuchslabor". Es sollen kleine Maschinen eingesetzt werden, um im Miniatur-Maßstab Briketts herzustellen. Goedicke bezeichnet das Technikum als "Ding zwischen Labor und Praxis". Kohle soll so nah wie möglich an der Produktion getestet werden.

Einen Umzug der Verwaltung nach Zeitz erwägt die Zemag indes nicht mehr. Über derartige Erwägungen hatte der Zeitzer Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) im jüngsten Stadtrat berichtet. Es war allerdings ursprünglich das Ansinnen des Unternehmens gewesen, der Tradition zu folgen und sich in der Stadt an der Weißen Elster niederzulassen. Das Vorhaben konnte aber nach Firmenangaben nicht in die Tat umgesetzt werden, weil Erweiterungsmöglichkeiten fehlten. Ein Bezug zu Zeitz sei aber nun dennoch vorhanden, schließlich trägt der Standort den Namen Chemie- und Industriepark Zeitz.

Die Maschinenbau GmbH beschäftigt derzeit 20 Mitarbeiter. Gesucht werden laut Goedicke Maschinenbaukonstrukteure und Projektleiter.