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Unstrut-Hochwasser Unstrut-Hochwasser: Hoffen auf eine längere Frostperiode

Von Gudrun Schröder 07.01.2003, 16:47

Nebra/gs. - Die Stirnfalten des Verwaltungsleiters der "Mittleren Unstrut" in Nebra, Matthias Otto, glätten sich allmählich. Langsam, so wie das Hochwasser in den Dörfern an der Unstrut, gehen sie zurück. Wie der Verwaltungschef sagte, wurde gestern, 9.30 Uhr, an der Unstrut die Alarmstufe 4 aufgehoben, es gilt Alarmstufe 3. Die Hochwasserlage habe sich in den Orten der Verwaltungsgemeinschaft in den letzten Tagen stabilisiert. Ein stetiges Sinken der Pegelstände sei zu verzeichnen. Die Durchfahrtsstraßen in Karsdorf und Wennungen sind nicht mehr gesperrt. Gesperrt bleibt die Straße zwischen Memleben und Wendelstein. Hier sei es problematisch durch das steigende Wasser auf den Wiesen, das aus Thüringen kommt.

"Das Hochwasser beruhigt sich etwas. Allerdings bewegt sich der Wasserstand der Unstrut weiter auf sehr, sehr hohem Niveau", äußerte Wolfgang Strejc, im Staatlichen Amt für Umweltschutz (Stau) zuständig für den Bereich Unstrut. Riesige Flächen sind voller Wasser. Mit Sicherheit sei in den nächsten Tagen weiter mit dem Wasser in diesen Größenordnungen zu rechnen. Die Talsperren würden etwas leer gefahren, um Stauraum zu schaffen. Aber größere Auswirkungen auf das Hochwasser der Unstrut würden nicht eintreten. Im Augenblick, so Strejc, sehe es ja nicht schlecht aus. Durch den Frost sei die Welt erst mal in Ordnung. Jetzt hofft der Unstrut-Chef auf eine lange Frostperiode. Der Pegelstand in Wangen lag gestern Mittag bei 4,88 Meter. Gegenüber dem Höchststand am Sonnabend sank er um 28 Zentimeter, in Laucha sank der Pegel um 13 Zentimeter. Erstes Aufatmen in Burgscheidungen. Feuerwehrleute, Gemeindearbeiter und Bürgermeister Mario Horn kämpften tagelang mit Sandsäcken gegen das Wasser an der Mühle und dem Schleusenhäuschen. Endlich einmal Ruhe auch in Reinsdorf. Sechs Tage waren Feuerwehrmänner, zahlreiche Jugendliche und Bürgermeister Frank Bornschein im Einsatz.