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Umfassende Sanierung Umfassende Sanierung: Kita in Kretzschau fehlen Elektriker

Von Matthias voss 05.04.2019, 13:00
Treffen auf der Baustelle in Kretzschau, wo die neue Kita entstehen soll.
Treffen auf der Baustelle in Kretzschau, wo die neue Kita entstehen soll. René Weimer

Kretzschau - Die Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ in Kretzschau ist zur Zeit eine einzige Baustelle. Nichts erinnert mehr daran, dass hier mal Kinder gespielt und herumgetollt haben. Die Wände sind von innen und außen komplett vom Putz befreit, Türen und Fenster fehlen ebenso und über den Boden kann man nur vorsichtig gehen.

Seit Wochen Verzögerung: Es fehlen Elektriker

Seit rund einem halben Jahr wird in der Kita gearbeitet, vor allem entkernt. Doch jetzt ist das ins Stocken geraten. „Bevor es weitergehen kann, brauchen wir Elektriker. Deswegen passiert zur Zeit nicht viel“, erklärt Jan Poser. Der Bauleiter vom gleichnamigen Planungsbüro aus Zeitz spricht von einer Verzögerung, die sich jetzt schon seit Wochen hinzieht. „Wir haben das Los zweimal ausgeschrieben, aber lange kein Angebot bekommen. Das hat uns sicher zwei Monate gekostet“, so Poser.

Eigentlich war geplant, dass die Mädchen und Jungen Ende Oktober wieder aus ihrem Ausweichquartier in Wetterzeube zurückkehren können. Doch es sieht eher nach Dezember aus. „Vielleicht wird es ein Weihnachtsgeschenk“, hofft Heiko Arnhold (CDU), Vorsitzender des Gemeinderates der zuständigen Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst.

Die Zeit eilt

Dieses Gremium wird in der kommenden Woche dafür sorgen, dass es endlich weitergehen kann in Kretzschau. „Ich habe für den Donnerstag eine Sondersitzung einberufen, die sich nur um die Vergabe des Elektrik-Loses kümmert“, verkündet Arnhold. Die Zeit eilt nun auch ein bisschen, denn bis Mitte Mai ist der Einbau der neuen Fenster vorgesehen. Neben diesen wird fast alles neu in der Kita Kretzschau. Türen, Estrich, Putz, Farben, Fliesen.

Nur die Dachziegel werden nicht ersetzt. Dafür kommen Photovoltaik-Anlagen darauf, „damit ein Teil des Stroms selbst produziert werden kann“, erklärt Jan Poser. Er spricht auch von einer energetischen Sanierung mit neuer Heizung, Beleuchtung, gedämpften Fußböden und Belüftung. Insgesamt seien 20 Unternehmen, davon 80 Prozent aus der Zeitzer Umgebung, in den Umbau involviert.

Rund 1,3 Millionen Euro für Umbau

„Leider ist kaum eine Firma aus der Verbandsgemeinde mit darunter. Dabei hätten gerade die aus Kretzschau und Umgebung doch die kürzesten Wege“, ist der Bauleiter etwas enttäuscht. Dennoch ist Manfred Brand, Sachgebietsleiter Bau bei der Verbandsgemeinde, zufrieden mit den Partnern: „Wir haben bis jetzt eine gute Zusammenarbeit mit den Firmen. Da haben wir in der Vergangenheit auch andere Erfahrungen gemacht.“

Rund 1,3 Millionen Euro lässt sich die Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst den Umbau der Kretzschauer Kita kosten. Gefördert wird dieser großzügig über das Stark III-Programm des Landes Sachsen-Anhalt. Allerdings, als die Gelder im Oktober 2016 beantragt wurden, ist die VG noch von einer Summe von etwas mehr als 900.000 Euro ausgegangen. Zwischendurch aber sind die Preise bei den Baufirmen und für Material gestiegen, so dass für die fehlenden 400.000 Euro ein Kredit aufgenommen werden musste.

Terrasse mit Sonnendach

Am 15. Oktober des vergangenen Jahres konnte dann mit dem Bau begonnen werden, die Mädchen und Jungen zogen in die alte Grundschule nach Wetterzeube um (die MZ berichtete). Wenn sie zurückkehren, werden sie nicht nur ein völlig neues Bild ihrer Kita haben, sondern auch teilweise eine neue Einrichtung. „Die Ausstattung werden wir teilweise ersetzen, wie zum Beispiel eine neue Küche kaufen“, sagt Heiko Arnhold. Manches sei beim Umzug auch kaputt gegangen. Generell wolle man aber einen gewissen Standard einführen, „deswegen werden wir das auch bei unseren anderen Kitas fortsetzen“, so der Ratsvorsitzende.

Die Außenanlagen des „Gänseblümchens“ werden erstmal nicht weiter angefasst. So soll der alte Schuppen stehen bleiben und die Spielgeräte werden erst nach und nach ersetzt. Dafür wird es, wie schon im vergangenen Jahr in der Kita in Droßdorf, eine neue Terrasse mit Sonnendach geben. „Und selbstverständlich ist auch hier schnelles Internet vorgesehen“, stellt Verbandsgemeinde-Bürgermeister Uwe Kraneis (parteilos) fest. Er freut sich jetzt schon darauf, „wenn der alte Stalin-Bau aus den 1950er Jahren im neuen Glanz erstrahlt.“ (mz)