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Tag der Heimatgeschichte in Zeitz Tag der Heimatgeschichte in Zeitz: Friedhöfe und ihre kunsthistorischen Geheimnisse

Von Angelika Andräs 04.11.2015, 16:34
Blick auf einen Friedhof.
Blick auf einen Friedhof. SYMBOLFOTO/LUTZ WINKLER Lizenz

Zeitz - Zum Tag der Heimatgeschichte am Sonnabend, 14. November, wird ab 14 Uhr eine Auswahl historischer Friedhöfe in Zeitz und Umgebung den thematischen Schwerpunkt der Vorträge im Festsaal von Schloss Moritzburg bilden. „Friedhöfe dokumentieren auf einzigartige Weise die Endlichkeit des menschlichen Lebens“, sagt Autor Petrik Wittwika, der auch zum Heimatgeschichtstag sprechen wird, „als Orte der Trauer und Besinnung bieten sie gleichzeitig ein Schaufenster in die Kultur- und Kunstgeschichte der Menschen.“

Kulturdenkmal des Jahres 2015

In komprimierter Form und in Einklang mit dem Naturschutz stehen zahlreiche Ruhestätten als kostbare steinerne Zeugnisse in Dörfern und Städten unter Denkmalschutz. Neben verantwortungsbewussten Erhaltungsbemühungen müssen jedoch viele Friedhöfe mit ihrer Grabsteinkultur durch Verwahrlosung um ihre Existenz bangen. Initiiert vom Bund Heimat und Umwelt (BHU) sind historische Friedhöfe das Kulturdenkmal des Jahres 2015 in der Bundesrepublik Deutschland - und Thema beim Zeitzer Tag der Heimatgeschichte.

In seinem Hauptreferat beschäftigt sich Petrik Wittwika mit historischen Zeitzer Begräbnisstätten in Vergangenheit und Gegenwart. Im Zentrum seiner Ausführungen stehen die ältesten Zeitzer Friedhöfe, zum Beispiel der ehemalige Obere und Untere Johannisfriedhof mit ihrer über Jahrhunderte währenden Begräbnisgeschichte. Noch erhaltene, aber auch verschwundene künstlerisch anspruchsvolle Grabstätten werden in Wort und Bild vorgestellt.

Eindrucksvolle Grabmale im Goethepark

Wittwika veröffentlichte bereits in der MZ mehrere Beiträge zum Oberen Johannisfriedhof, dem heutigen Goethepark, der noch eine ganze Reihe von eindrucksvollen Grabmalen vorweisen kann: angefangen vom Delbrück-Grabmal über die Noßke-Säulen bis zur Besser-Säule, die Säule für die in Zeitz verstorbene Louise Emilie Besser, eine geborene Herzogin d'Ormond. Nach ihrem Tod wurde die Frau des Kreisphysikus Dr. Karl Besser am 2. April 1819 auf dem Oberen Johannisfriedhof beigesetzt.

Sehr interessant sind auch die weiteren Themen dieses heimatgeschichtlichen Nachmittags: Harald Menz widmet sich einem ganz besonderen Bestattungsplatz, dem Freidenkerfriedhof der Familie Reichardt zwischen Goßra und Haynsburg. Zum Waldfriedhof in Droyßig wird Günther Koschig referieren. Ernst-Albert Naether aus Hamburg spricht über Geschichte und kunsthistorische Aspekte des sanierten Grabmonuments der Familie Naether auf dem Unteren Johannisfriedhof. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Vortrag von Petrik Wittwika über den Landfriedhof in Profen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist wie immer frei. (mz)