Stiftung Arbeit durch Umwelt und Natur Stiftung Arbeit durch Umwelt und Natur: Schwarzkopf erobert Herzen
Wittgendorf/MZ. - Seit September vergangenen Jahres absolviert Susanne Rauh in der Gemeinde Wittgendorf gemeinsam mit Nicole Nehring in der Stiftung Arbeit durch Umwelt und Natur ein ökologisches Jahr.
"Dass es hier so etwas gibt, habe ich über die Zeitung erfahren", erzählt die in Zeitz wohnende junge Dame, die nach der zehnten Klasse keine Lehrstelle erhielt und nun ein Jahr überbrücken will. Da sie beruflich ursprünglich etwas mit Pferden machen wollte, lernte Susanne reiten und frönte sechs Jahre lang diesem Hobby. Die Liebe zu den Tieren war mit ausschlaggebend dafür, dass das Mädchen mit den langen dunklen Haaren das ökologische Jahr antreten durfte.
Susanne teilt sich in Dragsdorf eine komplette Wohnung mit der gleichaltrigen Nicole aus Tröglitz. Um sieben Uhr beginnt für die Mädchen der Arbeitstag. Pferde füttern und die Tiere putzen zählen zum täglichen Pensum. Selbst vor dem Stall-Ausmisten scheut sich das Duo nicht. Doch am liebsten erkunden Susanne und Nicole das kleine Dorf samt Umgebung auf dem Rücken der Pferde. Für die Haflinger sind die regelmäßigen Ausritte wichtig, müssen sie doch immer in Bewegung bleiben.
Auch im Schafstall von Wittgendorf sind die Mädchen anzutreffen. 40 Muttertiere lämmern hier derzeit ab. Die ersten Jungtiere kamen vor drei Wochen auf die Welt und futtern schon Pellets. Bis zum Herbst werden die Lämmer aufgezogen. Ein Teil davon wird in der Gutsfleischerei von Dragsdorf durch das Team um Fleischermeister Oliver Sitter verarbeitet.
Mit Beginn der schönen Jahreszeit gibt es für die Mädchen im ökologischen Jahr im Garten und auf dem Feld der Stiftung allerhand zu tun. Schließlich müssen dann zusätzlich noch die Enten mit versorgt werden. 100 Stück nannte die Stiftung im vergangenen Jahr ihr Eigen. "Wir hätten die doppelte Anzahl hochpäppeln können", resümiert Stiftungsvorstandsmitglied Hans-Hubert Schulze. Die Nachfrage nach dem Federvieh war so groß, dass die Gutsfleischerei schon im November keine Bestellungen für Weihnachten mehr annehmen konnte. Aber nicht nur junge Enten sind wieder eingeplant. Demnächst soll der Tierbestand mit Legehühnern und Sattelschweinen erweitert werden. Susanne und Nicole freuen sich schon jetzt darauf. Langweilig wird es den beiden jedenfalls nicht.