Seniorenheim Hohenmölsen Seniorenheim Hohenmölsen: Service wie in einem Restaurant
Hohenmölsen/MZ. - Geschäftiges Treiben herrscht um 11 Uhr in der Küche des Awo-Seniorenheims. Auch wenn zügig gearbeitet wird, ist Zeit für einen Scherz oder ein aufmunterndes Wort. Der Eiersalat sowie die Brotplatten sind schon fertig und stehen für den Abend im Kühlhaus. Betriebsleiter Ewald Ziegenhagen ist noch die Ruhe selbst und weist seine Mitarbeiterinnen an. Die Küche wird seit fünf Jahren von dem Unternehmen Pedus Service im Auftrag der Awo bewirtschaftet. "Am Anfang hatten die Leute Distanz zu unserer Firma, aber sie haben gemerkt, dass wir auf sie zugehen", sagt Ziegenhagen. Er ist stolz darauf, dass er die Kuchen selbst backt. "Die Leute essen sie leidenschaftlich gern, schließlich sind sie hausgemacht." Seine Spezialität ist Hefekuchen. "Ich werde das Essen auf die Station schaffen. Heute gibt es Milchreis mit Zucker und Zimt sowie Kohlrouladen", berichtet Küchenhilfe Sybille Naffin. Wenn die Leute gegessen haben, wird sie das Geschirr vorreinigen, in die Maschine stellen und anschließend abtrocknen. Liane Opitz ist damit beschäftigt, den Apfelmus in Schälchen zu füllen. Ab 12 Uhr ist sie in der Cafeteria zu finden. Dort verkauft sie Kaffee, Kuchen und Mittagbrot. Die Einrichtung wird nicht nur von Bewohnern genutzt, sondern auch von etlichen Hohenmölsenern. "Unser Essen schmeckt, das ist gute Hausmannskost", meint Awo-Vorstandsvorsitzende Ursula Weber im Vorbeigehen. Währenddessen wird das Apfelmus knapp, und Liane Opitz sorgt für Nachschub. Parallel ist Ramona Klose damit beschäftigt, eine große Kipp-Bratpfanne zu reinigen. Vorher hat sie die Wurst geschnitten und den Salat für den Abend vorbereitet. Die Milch befindet sich schon in einem 100 Liter fassenden Kessel, der Kakao wird später hinzugefügt. Jetzt ist es 11.25 Uhr. Die ersten Hungrigen betreten den gemütlichen Speiseraum und setzen sich erwartungsvoll an die Tische. Jeder Senior bekommt zu seiner Mahlzeit ein Glas Wasser. Es ist fast wie in einem Restaurant: Die Bewohner brauchen sich ihr Essen nicht abzuholen, sie bekommen es freundlich serviert. Punkt 11.30 Uhr geht es los: Die Gerichte werden gebracht, während einige Gäste ihre Vorspeise schon aufgegessen haben. Köchin Petra Lungwitz füllt die Teller und wirkt recht gelassen: "Das ist kein Stress. Ich kann mich doch mit den Rentnern amüsieren. Hier kann man sich als Senior verwöhnen lassen. Wir kennen jeden mit Namen." Dann taucht Gerda Weidig auf. Sie kommt vom benachbarten Pflegeheim. "Ich komme jeden Tag hierher. Es schmeckt hier gut", so die Seniorin.
Plötzlich wird der Chef gesucht. "Wo ist der Ewald?" Schnell kommt Entwarnung, Ziegenhagen hat etwas am Telefon zu klären. "Die Essenausgabe ist in vollem Gange. Jetzt herrscht Druck, da wird jede Hand gebraucht. Meine auch", so der Betriebsleiter. Derweil checkt Liane Opitz, was jeder gern auf seinem Teller hätte. Wieder wird das Apfelmus knapp, aber schnell ist Abhilfe geschaffen. Es ist 11.45 Uhr, die "heiße Schlacht am kalten Büfett" ist nahezu beendet.
Petra Lungwitz hat an der Ausgabe fast nichts mehr zu tun. Sie hilft Ramona Klose, die einen Berg Zwiebeln zu schälen hat. Schließlich soll der Sauerbraten am nächsten Tag ja auch lecker schmecken. Parallel wird die Soße aufgefüllt, die Ausgabetheke gewischt und Mineralwasser in die Gläser gegossen. Gegen 12 Uhr beginnen die Vorbereitungen für den nächsten Tag. Frau Lungwitz und Ewald Ziegenhagen stimmen ab, welche Wurst gekauft werden muss. Ein Mitarbeiter hat ein kleines Büfett bestellt. Da muss noch nachgeordert werden. Um 13 Uhr kehrt Ruhe ein. Das geschäftige Treiben ist vorbei.