1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zeitz
  6. >
  7. Sebastian Striegel : Sebastian Striegel : Mit dem VW-Bus direkt zum Wähler

Sebastian Striegel  Sebastian Striegel : Mit dem VW-Bus direkt zum Wähler

Von Iris Richter 11.07.2016, 09:37
Sebastian Striegel ist unterwegs zu seinen Wählern.
Sebastian Striegel ist unterwegs zu seinen Wählern. Richter

Zeitz - Sebastian Striegel, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen und seit den Wahlen im März für seine Fraktion auch für den Burgenlandkreis zuständig, wird künftig mit einem mobilen Büro direkt zu den Wählern reisen. Dafür hat der 35-jährige in der vergangenen Woche extra einen VW-Bus angeschafft.

Basis bleibt in Merseburg

„Ich habe nach wie vor ein stationäres Büro in Merseburg, doch ich will auch vor Ort hier im Burgenlandkreis ansprechbar sein“, berichtet Striegel, zu dessen Wirkungsbereich neben dem Burgenlandkreis auch der Saalekreis und sowie der Landkreis Anhalt-Bitterfeld gehören. In welchem Rhythmus und wo genau er künftig für die Wähler präsent sein will, darüber hat er noch keinen Plan, erst einmal werde der Bus umgebaut und mit einer Beschriftung versehen, damit er als Ansprechpartner sofort erkennbar ist.

Gespräch mit der MZ

Allerdings erlebte das neue Gefährt des Politikers in der vergangenen Woche erst einmal unbeschriftet seine Jungfernfahrt. Denn anlässlich seiner jährlichen Sommertour steuerte der zweifache Familienvater, der seit 2011 im Landtag sitzt, auch den Burgenlandkreis an. In diesem Jahr hatte Striegels Tour dabei die Entwicklung des Mittelstandes zum Inhalt, und so schaute er sich in der Spielzeugmanufaktur in Bad Kösen um. Für ihn ein Beispiel, wie ein Betrieb eine Marktnische gefunden und damit Erfolg hat, erklärte Striegel anschließend in einem Gespräch in der Zeitzer Redaktion der Mitteldeutschen Zeitung.

Großes Potenzial

„Gerade im Burgenlandkreis stehen in den nächsten Jahren große Aufgaben durch das Thema Ausstieg aus der Braunkohle bevor“, so Striegel. Die Herausforderungen durch den Strukturwandel müssten gemeinsam mit den Menschen angegangen werden, sieht der Grünen-Abgeordnete sich in der Pflicht. Es müsse dafür gesorgt werden, dass junge Leute, die heute eine Ausbildung bei der Mibrag beginnen würden, so geschult sind, dass sie ihre Qualifikationen auch in anderen Arbeitsfeldern außerhalb der Kohle einsetzen könnten. Gerade der Bereich der erneuerbaren Energie berge dabei großes Potenzial, machte er deutlich. So seien etwa auf dem Gebiet der Wartung von Windkraftanlagen in den letzen Jahren im Land die meisten Arbeitsplätze entstanden. Doch auch bei einer touristischen Nutzung renaturierter Flächen könnten Arbeitsplätze entstehen. Hierbei müsste auch von Landesseite darauf geachtet werden, dass die Kohleunternehmen bei der Finanzierung von Renaturierungen stärker in die Pflicht genommen werden. Im Zusammenhang mit dem künftigen Strukturwandel im Burgenlandkreis sieht Striegel aber auch den zwingenden Ausbau der Breitbandversorgung, der forciert werden muss. Er wolle dabei mit Unternehmen in den strukturschwachen Regionen in Kontakt treten und Unterstützung anbieten.

Zuwanderung als Chance

Als Riesenchance, um der Überalterung der Gesellschaft, dem demografischen Wandel aber auch dem Fachkräftemangel, wie er auch im Burgenlandkreis vorherrscht, entgegenzuwirken, bezeichnete der Grünen-Politiker die Zuwanderung. Sprachkurse und Integrationsmöglichkeiten kosten Geld, doch das sei gut investiertes Geld, so Striegel. (mz)