Schwitzen für Squashhalle
ZEITZ/MZ. - Dabei konnten sie sich unter 29 Teilnehmern behaupten und gewannen den Barbara-Preis. Der wird als einer von zehn Sonderpreisen von der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (Mibrag) gestiftet und soll die jungen Unternehmer in ihren Plänen unterstützen.
Vor fünf Jahren sahen die zwei Squashspieler in einer Abrisshalle am Güterbahnhof in der Zeitzer Unterstadt ihre große Chance. Siegfried Nagel (38), der seit 2002 regelmäßig mit Lehmann Squash spielt, erklärt: "Die ständigen Fahrten nach Gera wurden uns zu anstrengend." Im Umkreis von 25 Kilometern sei lediglich dort eine Squashhalle vorhanden. Dies wollten die beiden - zunächst für private Zwecke - ändern.
Mit Unterstützung des Wirtschaftsförderungsamtes der Stadt Zeitz erwarben sie eine geeignete abbruchreife Halle in der Unterstadt. "Hier war nichts", erzählt Lehmann. "Doch bis auf die Anschlüsse konnten wir alles selbst, ohne den Einsatz professioneller Firmen, aufbauen."
Dankbar blicken die Zwei heute auf die Zeit der Bauarbeiten zurück. Ohne die Unterstützung von Freunden, Bekannten und Familie hätten sie das nicht geschafft. "In der Zeit sind Freundschaften entstanden und gewachsen", sagt Nagel. Und Lehmann ergänzt: "Wir selbst sind aber auch härter geworden." Den Entschluss, die private Sporthalle öffentlich zugänglich zu machen, fassten sie 2005. Lehmann und Nagel hatten Erfahrung durch Nebenjobs im Barbetrieb gesammelt und trauten sich die Führung eines eigenen Unternehmens zu. Das Stadtbild mit einem größeren Sportangebot zu verbessern und der Zeitzer Unterstadt zu einem aktiveren Bild zu verhelfen, gab schließlich den Anstoß. "Seit unserer Eröffnungsparty im Juni 2006 organisieren wir monatlich Veranstaltungen", berichtet Nagel. Bisher noch auf das junge Publikum beschränkt, sollen in diesem Jahr "Ü 25er" und Oldie-Partys angeboten werden.
Die eigentliche Attraktion, die Squashhalle, und der Raum für Veranstaltungen ist jedoch nur Teil eines "sportlichen Gesamtkonzeptes", das Lehmann und Nagel verwirklichen wollen. Bisher geben sie aufstrebenden Discjockeys die Möglichkeit, ihr Können an den Decks der Lena zu verbessern, stehen Squash-Anfängern zur Seite und bieten mit Solarium, Massageoase und Bar einen Freizeittreff für Sport- oder Musikbegeisterte.
Für dieses Jahr ist ein Beachvolleyballplatz geplant, für die darauf folgenden der Bau einer Saunalandschaft mit Wellnessbereich, eine Minigolfanlage und eine Freilichtbühne für Open-Air-Veranstaltungen. Anfang des vergangenen Jahres haben die Geschäftsleute deshalb das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gekauft. "Noch ist es ein Zuschussgeschäft, aber es soll unsere Altersvorsorge sichern", sagt Lehmann.
Da die Lena für ihre Gründer nur einen Nebenberuf darstellt und nicht zu einer zu großen Belastung werden soll, konnten bereits Aushilfen eingestellt werden. "Wenn alles fertig ist, können wir uns sicher zwei bis drei Arbeitskräfte leisten", spekuliert Nagel. Wann das möglich sein werde, hänge von der Finanzlage ab.