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Schullandheim Breitenbach Schullandheim Breitenbach: Aus für den Lernort am Wald

Von Karin Großmann 22.10.2003, 16:49

Breitenbach/MZ. - Doch mit solchen Aufenthalten im als "ergänzenden schulischen Lernort" definierten Schullandheim Breitenbach am Rande der Zeitzer Forstes wird es zum Jahresende vorbei sein, wenn der Kreistag der Empfehlung des Kulturausschusses zur Schließung zustimmt. Nach ihrem erfolgreichen Aufenthalt würde die Freyburger Lehrerin Margit Huth das bedauern.

Die Gründe liegen in der prekären Finanzlage des Landkreises. Um überhaupt einen Haushalt genehmigt zu bekommen, hatte der Kreistag ein Konsolidierungskonzept beschlossen. "Für das Schullandheim sah das Konzept die Übertragung in freie Trägerschaft vor", erklärt Marion Rosentreter, 2. Beigeordnete des Landrates. Dafür hätte der Landkreis zwei Jahre noch Zuschüsse gezahlt. Zwei freie Träger hätten nach öffentlicher Ausschreibung Interesse bekundet. Einer habe allerdings gleich nach der Ortsbesichtigung abgesagt. Mit dem zweiten habe es mehrere Verhandlungstermine gegeben. Beim letzten am 7. Oktober aber auch er sein Angebot zurück gezogen.

"Es gibt keine Alternative", sagt Frau Rosentreter. Man habe im Amt und im Ausschuss den Zuschussbedarf geprüft, Benutzungsgebühren und sinkenden Belegungszahlen und auch die Sparvorschläge des Schullandheimleiters geprüft. Ab nächstem Jahr gibt es keine Personalkostenzuschüsse vom Land mehr. "Weil sich das Konsolidierungskonzept in diesem Punkt nicht umsetzen lässt, sind wir im Zugzwang", sagt sie. Stimmt der Kreistag zu, werde die Immobilie verkauft oder versteigert, um Betriebskosten zu sparen.

Zu seiner beruflichen Zukunft kann Reinhard Knobloch im Moment nicht viel sagen. 25 Jahre im Schuldienst leitet er seit zwölf Jahren das Schullandheim, hat die Angebote mit entwickelt und die Schülergruppen pädagogisch mit betreut. Schulische Theorie wurde hier fächerübergreifend vertieft, das Auge für Natur und Umwelt geschult, Sozialerziehung betrieben. Klar weiß er, dass man mit Jugendarbeit kein Geld verdient. "Das ist immer ein Zuschussgeschäft, eine Investition in die Jugend", bringt es Blumenroth auf den Punkt.

Was aus den Mitarbeitern des Schullandheimes wird ist noch unklar. Sache des Personalamtes, eine Lösung zu finden, meint Frau Rosentreter. Der Hausmeister gehe im nächsten Mai in den Ruhestand. Die zweite Köchin und die Haushaltssachbearbeiterin sei bereits nach Naumburg abgezogen, ständen aber noch auf Planstellen. abgezogen worden. Bliebe noch eine halbtags arbeitende Wirtschafterin, für die die Zukunft nun ungewiss ist.

"Und die 15 Schulklassen und die Tschernobylkinder, die bereits für nächstes Jahr angemeldet sind," ergänzt Knobloch. Auch die Fragen von Sportgruppen für Übernahchtungen zu Lehrgangszwecken in den Wintermonaten kann er nicht mehr beantworten. Das Jugendherbergen im Burgenlandkreis eine Alternative bilden, glaubt er nicht. "Die Kretzschauer hat im Winter zu," sagt er.