Schüleraustausch in die USA Schüleraustausch in die USA: In der Welt zu Hause

Zeitz/MZ - „Es ist genau wie im Film, nur dass man auf einmal selbst mitspielt“, schwärmt Jessica Hanke. Fast ein Jahr lang lebte sie im US-Bundesstaat Oregon und durfte dort den „American Way of Life“ hautnah erleben. Das sei schon immer ihr Traum gewesen, bisher habe ihr nur noch der letzte Anstoß gefehlt. Doch als ihr eine Bekannte von deren Austauschjahr in den USA vorschwärmte, war für Jessica die Entscheidung gefallen. Sie begann, Bewerbungen zu schreiben und erhielt prompt eine Zusage von der Austauschorganisation Education First. Ihre Gastfamilie lernte sie einen Monat vor Beginn der Reise über das Internet kennen. Ansonsten wusste sie kaum etwas über das, was ihr bevorsteht. „Ich wollte versuchen, unvoreingenommen an den Austausch ranzugehen, um später nicht enttäuscht zu werden“, sagt sie. Und enttäuscht wurde sie auf keinen Fall.
Am 27. Juni letzten Jahres startete ihre Reise nach Lake Oswego, einem Vorort von Portland. Dort wurde sie von ihrer Gastfamilie sehr herzlich in Empfang genommen, erzählt Jessica und strahlt bei dem Gedanken an ihre Gasteltern und –geschwister noch heute. „Es war schon eine große Umstellung und gerade am Anfang hatte ich ziemlich Heimweh“, gibt sie zu. Aber ihre Gastfamilie kümmerte sich rührend um sie und auch der Schulalltag lenkte sie bald ab.
EF (Education First) wurde im Jahr 1965 gegründet und ist die größte Bildungsorganisation weltweit. Die Unternehmensgruppe bietet Schüleraustausche in über 50 Länder an. Das Bewerbungsverfahren umfasst ein Schreiben, ein persönliches Gespräch sowie ein ausführliches Vorbereitungsprogramm. Bei Fragen oder Problemen stehen den Schülern persönliche Betreuer zur Seite.
Weitere Infos finden Sie unter www.ef.de.
Obwohl die Lake Oswego High School einen hohen Standard hat, läuft der Unterricht viel lockerer ab als in Deutschland. Auch die fremde Sprache stellte für Jessica kein Problem dar. Besonders fasziniert war die 17-Jährige von der Vielzahl an Freizeitangeboten. Was im Burgenlandkreis in Form von Ganztagsschulen noch in den Startlöchern steht, ist in den USA schon gang und gäbe. Die Lake Oswego High School verfügt über einen Footballplatz, eine Schwimmhalle, eine Tennisanlage und viele andere Sportstätten. Auch Jessica, die in ihrer Freizeit Theater spielt, konnte ihr Talent mit einbringen. „Wir haben innerhalb von einem Jahr drei Musicals einstudiert“, erzählt sie mit Begeisterung.
An den Wochenenden treffen sich die Jugendlichen auf Schulveranstaltungen oder bei Sportwettkämpfen, um die eigene Mannschaft anzufeuern. „Die Amerikaner haben eine ganz andere Einstellung zu ihrer Heimat. Sie lieben ihr Land und sind wahnsinnig stolz darauf“, erklärt Jessica. Trotzdem können die Einwohner von Oregon sehr gut mit anderen Kulturen umgehen.
Nach dem Schuljahr hatte Jessica einen Monat Zeit, auch den Rest des Landes kennenzulernen. So unternahm ihre Familie mit ihr Reisen nach Hawaii, Las Vegas oder Seattle. „Ich habe hier jeden Tag etwas Neues erlebt. Das Jahr war so schnell vorbei“, sagt die 17-Jährige etwas wehmütig. Der „American Way of Life“ hat Jessica bereits angesteckt und für sie steht fest, dass sie irgendwann mal wieder in die USA zurück möchte: „Die Menschen dort sind so freundlich und hilfsbereit. Das würde ich mir hier auch mehr wünschen.“