Schüler wohnen unterm Dach
Droyßig/MZ. - "Der Gemeinschaftsraum ist mehr als nur die Küche", sagt Bernhard Schmerschneider. Hier kommen die Internatsbewohner nicht nur zu den Mahlzeiten zusammen. Der Sozialpädagoge aus Brandis bei Leipzig leitet seit Schuljahresbeginn das Wocheninternat an der Christophorusschule Droyßig. Gemeinsam mit einer weiteren Mitarbeiterin teilt er sich in die Betreuung von mittlerweile acht Mädchen und Jungen, die Sonntagabend anreisen und am nächsten Freitagnachmittag übers Wochenende nach Hause fahren.
Schüler zu betreuen, deren Eltern im Beruf stark beansprucht sind, sei eine Aufgabe. "Wir vermitteln im Internat mit einem strukturierten Wochenablauf auch soziale Kompetenz", sagt Schmerschneider. Dem Schulprofil des Christophorusgymnasiums entsprechend gehe es auch darum, Hochbegabten, die möglicherweise an anderen Schulen weniger klargekommen seien, ganz individuelle Fördermöglichkeiten zu bieten.
Erfahrungen damit sammelt auch der 17-jährige Sepp Matthaes aus Tröglitz. Für ihn biete das Internat optimale Bedingungen. Festgelegte Frühstücks- und Abendbrotzeiten, der gemeinsame Abendschluss, bei dem der Internatsleiter mit den Schülern über den Tag spricht und festgelegte Schlafenszeiten gehören genauso dazu.
Maximal 15 Internatsplätze stehen im Moment im Dachgeschoss der Schule in frisch renovierten ehemaligen Lehrerwohnungen zur Verfügung. Neben den Zwei-Bettzimmern und der Gruppenwohnküche gehören auch ein Meditationsraum, zwei Studienräume mit individuellen Computerarbeitsplätzen zur Ausstattung. Wie sich deren Belegung entwickle, sei abzuwarten, meint Schmerschneider. Ein Internatsplatz koste im Monat, das an der freien Schule zu zahlende Schulgeld eingerechnet, 490 Euro. Aus dem Leipziger Raum, Halberstadt, Dessau und dem Dresdener Raum stammen die Schüler, die bis jetzt dort wohnen. Zu ihnen gehört auch Jonathan Hawlitzki aus Leipzig. "Für mich ist das Leben im Internat eine neue Erfahrung", sagt der 18-Jährige, der die 11. Klasse besucht. Seine Eltern hätten in ihrer Schulzeit auch im Internat gewohnt, sagt er.
Das Leben im Internat müsse wachsen, meint der Leiter. In Droyßig sammle man im ersten Jahr Erfahrungen. Das gelte für individuelle Förderung und gemeinsame Aktivitäten am Nachmittag mit Sport, Spiel und Ausflügen.