Schnitzer aus Droßdorf Schnitzer aus Droßdorf: Jugend interessiert sich für altes Hobby

Drossdorf/MZ - Nicht im stillen Kämmerlein, sondern in geselliger Gemeinschaft wird in Droßdorf geschnitzt. Horst Schmidt und Heinz Wels, die beiden Chefs der Gruppe des Heimatvereins Droßdorf, freuen sich am Freitagabend im Gemeindezentrum über die „wieder gut besuchte Veranstaltung.“ Fast 40 Männer, Frauen und Kinder sind zum Schnitzertreff gekommen, darunter zehn Gäste zum „Schnuppern“. Alle sitzen grüppchenweise an den Tischen. Die Männer schnitzen dekorative Figuren aus Linden- und Eichenholz, während die Damen klöppeln, stricken, sticken und österliche Motivbögen zum Ausmalen für Kinder vorbereiten.
Auch Jugendliche kommen zum Treff
Der Zetzschdorfer Heinz Wels, der aus dem Erzgebirge stammt, und der Rippichaer Horst Schmidt sind die Urgesteine und Macher der seit zwölf Jahren aktiven Schnitzer. Ihren Kern bilden 18 Hobbyschnitzer, darunter sechs Frauen. „Dazu kommen zehn Frauen, die sich traditionellen Handarbeiten und der Fertigung dekorativer 3-D-Glückwunschkarten verschrieben haben“, informiert Schmidt. Stolz verweist er darauf, dass vier Jugendliche zum Stamm gehören. „Sechs Jugendliche sind in der Anlernphase.“ Wels betont: „Zum offenen Schnitzen sind Interessenten herzlich willkommen. Acht Termine folgen noch“, sagt es und wendet sich den eifrigen Zeitzer Knirpsen Robert und Paul am Nachbartisch zu, um ihnen Anleitung für ihre ersten Tannenbäumchen zu geben. Vater Uwe Viehweg ist das vierte Mal mit seinen beiden Söhnen hier zu Gast. „Und wir kommen wieder. Schnitzen zu lernen, das macht meinen Kindern echt Spaß“, meint er.
Ausdauer ist wichtig
Geschickt gehen Bernhard Vincenz aus Kuhndorf und die Vereinsmitglieder Harry Pusch, Wolfgang Ulm und Eberhard Glück mit dem Messer um. Auf ihrem Tisch entstehen Wildschweinspange, Tannenbaum und Hase aus Lindenholz sowie ein Kerzenständer aus Eiche. Gegenüber von Hobbyschnitzer Glück sitzt sein Enkel Eric (9), der unter seiner Anleitung ein Kamel schnitzt. Die Schnitzertreffs lässt sich Eberhard Glück nicht entgehen. Auch Hobbyschnitzer Axel Grußka (Ossig) widmet sich dem Nachwuchs, bringt Felix Weist, Tristan und Roman Löser, die mit ihren Muttis nach Droßdorf gekommen sind, das Abc des Figurenschnitzens bei. Grußka hat für die Kleinen viele Tipps parat: „Wichtig ist vor allem die richtige Messerhaltung - und auch die Ausdauer ist für Anfänger von Belang.“