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Schlüssel ohne Zacken Schlüssel ohne Zacken: Welche Tipps Polizisten in Sachen Einbruchsschutz geben

Von Torsten Gerbank 30.11.2018, 07:13
Fred Brehmeier (l.) und Uwe Rauschenbach beraten Margitta und Wolfgang Bliesener (r.) im Präventionsmobil des Landeskriminalamtes.
Fred Brehmeier (l.) und Uwe Rauschenbach beraten Margitta und Wolfgang Bliesener (r.) im Präventionsmobil des Landeskriminalamtes. René Weimer

Zeitz - Um sich gegen Einbrüche in Wohnungen und Häuser zu wehren, sind kurz gesagt drei Dinge wichtig: „Ich muss den Täter zwingen, viel Krach zu machen, ihn zwingen, viel Zeit und viel Werkzeug mitzubringen. Das schreckt ihn ab.“ Das sind Tipps, die Fred Brehmeier nicht müde wird zu geben.

Brehmeier, vom Dienstrang Kriminalhauptmeister, betreut das Beratungsmobil der Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt. Und mit dem Truck stand er am Donnerstag auf dem Platz der deutschen Einheit in Zeitz Ratsuchenden Rede und Antwort.

Präventionsmobil LKA in Zeitz: Fragen rund ums Thema Sicherheit von Haus und Wohnung

Die Fragen, die Bürger dem Polizisten stellten, drehten sich vor allem rund ums Thema Sicherheit von Haus und Wohnung. Das sei üblich, sagte Brehmeier. Schließlich sei den Menschen ihr Zuhause besonders wichtig. Und nicht nur Margitta und Wolfgang Bliesener aus Tröglitz gingen mit Hinweisen, die sie auch umsetzen wollen, nach Hause. Sie werden in naher Zukunft den Schließzylinder ihres Wohnungsschlosses austauschen. Künftig soll dieses nicht mehr mit einem herkömmlichen, also mit einem gezahnten Schlüssel geschlossen werden.

In der Zukunft soll es ein Schließsystem sein, bei dem der Schlüssel Bohrungen und Nuten besitzt, mit deren Hilfe das Schließsystem ausgelöst wird. Das System, so Brehmeier, hat den Vorteil, dass Einbrecher nicht mit Behelfswerkzeugen aufschließen können. Der Fachmann sagt „nachschließen“ dazu. Und er rät mit ernstem Hintergrund zur Umrüstung auf das moderne System. Die Polizei gehe davon aus, dass sich Einbrecher in nicht allzu ferner Zeit immer mehr darauf einstellen, die Hürden, die herkömmliche Schlösser bieten, zu überlisten.

Präventionsmobil LKA in Zeitz: Nicht unüberlegt handeln

Wenn es um das sichere Verschließen von Türen und Fenstern geht, dann, so der Fachmann, sollten die Bürger vor allem auch an die Rückseite von Häusern denken, also an jene Bereiche, die auch von aufmerksamen Nachbarn oder von Passanten nur schlecht oder gar nicht eingesehen werden können. Sicherheitsglas und verschließbare Riegel seien da wichtig.

Sollte doch ein Dieb in die Wohnung oder ins Haus gelangen, obwohl der Besitzer anwesend ist, rät Brehmeier dazu, nicht unüberlegt zu handeln. Vorteilhaft sei, ein Telefon in der Nähe zu haben. Denn als erstes sollte die Polizei gerufen werden. Der Anrufer sollte dabei auf jeden Fall sagen, dass ein mutmaßlicher Täter im Haus ist. Das habe Auswirkung darauf, welche Priorität die Polizei dem Vorfall gibt. Als nächstes sollten sich Bewohner bemerkbar machen, Licht einschalten, energisch rufen und wenn möglich, auch Aufmerksamkeit auch nach außen bringen, um eventuell Nachbarn zu alarmieren.

Präventionsmobil LKA in Zeitz: Knüppel, Baseballschläger oder Messer sind keine gute Idee

Vermeiden sollte man laut Brehmeier den direkten Kontakt mit Einbrechern. Denn damit werde die Gefahr erhöht, dass die Situation eskaliert. Mache sich das Einbruchsopfer bemerkbar, sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Dieb das Weite sucht.

Gegenstände wie Knüppel, Baseballschläger oder vielleicht Messer am Bett zu haben, ist laut Brehmeier keine gute Idee. Denn im Ernstfall könnte das bei einer Gerichtsverhandlung gegen das eigentliche Opfer verwandt werden. Man könnte ihm vorwerfen, den Vorsatz gehabt zu haben, jemanden damit verletzen zu wollen. (mz)