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Poser sieht Naumburg als Kreisstadt

Von Torsten Gerbank 07.06.2005, 17:38

Zeitz/MZ. - Dass der Landkreis Weißenfels und der Burgenlandkreis im Zuge der anstehenden Gebietsreform zu einem Landkreis verschmelzen, das ist für Hans-Jürgen Poser die nachträgliche Regulierung eines Fehlers. Seiner Auffassung nach hätte dieser Schritt schon eher kommen müssen. Und zwar bei der Gebietsreform im Jahr 1994, als der Burgenlandkreis gebildet worden ist.

Mit der Zusammenführung der beiden Kreise werde Wirtschaftskraft im Süden des Landes gebündelt, meint Poser. Diesem Gebilde den jetzigen Landkreis Merseburg-Querfurt zuzufügen, befürwortet der Christdemokrat nicht.

"Es würde ein Kreis entstehen, der zu groß und unübersichtlich ist", sagt Poser und fügt hinzu, dass in ihm die Bürgernähe gefährdet wäre. Aber: "Man muss die Bürger mitnehmen", formuliert er seinen Standpunkt. Was den Namen des neuen Kreises anbelangt, so plädiert Poser dafür, die Bezeichnung "Burgenlandkreis" beizubehalten. Dieser Name sei inzwischen bekannt und werbewirksam. Klar spricht sich Poser gegen den Namen "Saale-Unstrut-Kreis" aus. "Das hieße, die Region Zeitz außen vor zu lassen." Wenn es nach Posers Willen ginge, müsste die Debatte um den Kreisnamen jedoch hintenangestellt werden. Aus seiner Sicht ist es Sache des neuen Kreistags, diesbezüglich eine Entscheidung zu treffen. Und schließlich gebe es zunächst andere Probleme zu lösen.

Vehement setzt sich der CDU-Landtagsabgeordnete dafür ein, dass Naumburg auch künftig Kreisstadt bleibt. "Objektiv gesehen hat die Domstadt gegenüber Weißenfels die besseren Chancen", sagt der Politiker. Schließlich habe man nicht umsonst 21 Millionen Euro in den Erweiterungsbau für die Kreisverwaltung investiert. Das Argument des Weißenfelser Oberbürgermeisters Manfred Rauner, seine Stadt besitze gegenüber Naumburg die höhere Wirtschaftskraft, will der Mann aus Weißenborn nicht gelten lassen. Da würden Äpfel mit Birnen verglichen, weil Naumburg eben eine Verwaltungsstadt ist.

Entscheidend ist jedoch für Poser: "Zeitz darf keine Opfer bringen, damit Naumburg Kreisstadt bleibt."